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Umfrage: Wissen der Deutschen über Diabetes hat sich verschlechtert

Archivmeldung vom 14.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: knipseline / pixelio.de
Bild: knipseline / pixelio.de

Das Wissen über die Volkskrankheit Diabetes hat sich deutlich verschlechtert: Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage zum Weltdiabetestag am 14. November für die Krankenkasse Knappschaft, über die die "Welt" berichtet. Demnach kannten vor fünf Jahren noch 67 Prozent der Deutschen zumindest einen Risikofaktor für Diabetes Typ 2, heute sind es nur noch 64 Prozent. Am häufigsten wurde bei der Umfrage Übergewicht als Risikofaktor genannt (38 Prozent), gefolgt von Bewegungsmangel (29 Prozent) und unbewusster Ernährung (27 Prozent): Bei entsprechender genetischer Veranlagung begünstigen diese Risikofaktoren den Ausbruch der Krankheit.

In Deutschland sind einschließlich einer Dunkelziffer derzeit rund 7,6 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Jährlich kommen etwa 300.000 Neuerkrankungen hinzu. In der Umfrage gaben 35 Prozent der Deutschen an, selbst von Diabetes betroffen zu sein beziehungsweise einen Verwandten oder Bekannten zu haben, der unter der Krankheit leidet. Allerdings können dabei nur 26 Prozent der Befragten den Unterschied zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes benennen.

Obwohl Diabetes so weit verbreitet ist, kennen sich immer weniger Deutsche mit den ersten Anzeichen für eine Erkrankung aus. 2011 konnten noch 58 Prozent ein Symptom benennen, heute sind es mit 52 Prozent sechs Prozentpunkte weniger. Der mit Abstand bekannteste Hinweis auf eine mögliche Diabetes-Erkrankung ist vermehrter Durst (30 Prozent). An zweiter Stelle wird Schwindel genannt (zwölf Prozent), Müdigkeit erwähnen elf Prozent.

Das Wissen über gesundheitlichen Folgen von Diabetes ist der Umfrage zufolge um sieben Prozentpunkte zurückgegangen: Nur 61 Prozent können eine mögliche Folgeerkrankung nennen, vor fünf Jahren waren es noch 68 Prozent. 23 Prozent der Deutschen wissen, dass Diabetes zu Augenerkrankungen führen kann. Je 14 Prozent nennen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Diabetische Fußsyndrom.

Die Umfrage zeigt, dass Frauen sowohl über die Ursachen, als auch über Risikofaktoren und Symptome von Diabetes besser informiert sind als Männer. So können 60 Prozent der Frauen mindestens ein Anzeichen von Diabetes nennen, bei den Männern sind es dagegen nur 46 Prozent. Der Heidelberger Diabetologe und Ernährungsmediziner Erhard Siegel, Mitglied im Vorstand der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), warnte in der "Welt" angesichts der steigenden Zahl von Diabetes-Fällen vor den dramatischen Folgekosten für das Gesundheitssystem.

Schon jetzt verschlinge die Behandlung rund 40 Milliarden Euro im Jahr. Siegel forderte von der Bundesregierung dringend mehr Präventionsmaßnahmen: "Werbung für besonders zuckerhaltige Lebensmittel, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richtet, muss endlich verboten werden", sagte Siegel der "Welt". Für die Mahlzeiten in Kindertagesstätten und Schulen müssten strenge Qualitätsstandards gelten.

"Es genügt nicht, an die Vernunft der Menschen appellieren, sich gesünder zu ernähren", sagte Siegel. "Wir müssen gezielt in die Lebenswelten der Menschen eingreifen, um etwas zu bewirken", sagte Siegel und forderte eine Ampel-Kennzeichnung von besonders kalorienreichen Lebensmitteln. "Eine farblich unterlegte Angabe der Kalorienmenge pro 100 Gramm böte eine deutliche und verständliche Orientierung und würde helfen, gerade jene Bevölkerungsschichten zu erreichen, die sich bislang zu wenig um ihre Ernährung kümmern."

Eine solche Kalorien-Ampel könne so aussehen: Grün für kalorienarme Lebensmittel über Gelb bis Rot für hochkalorische Produkte. Ein Preisaufschlag für die rot gekennzeichneten Lebensmittel könnte zudem genutzt werden, so Siegel weiter, um kalorienärmere Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln oder Gemüse billiger zu verkaufen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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