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Weltweite Überalterung droht Wirtschaftswachstum einbrechen zu lassen

Archivmeldung vom 15.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Die fortschreitende Überalterung der Bevölkerung wird langfristig zu einem dramatischen Rückgang des weltweiten Wirtschaftswachstums führen. Ohne eine erhebliche Steigerung der Produktivität wird das Wachstum um rund 40 Prozent einbrechen: Von jährlich 3,6 Prozent - der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate der vergangenen 50 Jahre - auf 2,1 Prozent in den kommenden Jahrzehnten. Für Deutschland bedeutet dies: Selbst bei gleichbleibenden Produktivitätszuwächsen würde sich das Wachstum langfristig von durchschnittlich 2,2 Prozent auf 1,0 Prozent jährlich abschwächen.

Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie des McKinsey Global Institute mit dem Titel "Global growth: Can productivity save the day in an aging world?" Für die Analyse untersuchte das Forschungsinstitut der Unternehmensberatung McKinsey & Company die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung in den G20-Staaten sowie Nigeria als großer aufstrebender Volkswirtschaft Afrikas. Zusammen bilden diese Märkte 63 Prozent der Weltbevölkerung und 80 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung ab.

Demografischer Wandel trifft Industrie- und Schwellenländer gleichermaßen

Die Weltwirtschaft erlebte in den vergangenen 50 Jahren ein beispielloses Wachstum - angetrieben durch Produktivitätssteigerungen (+1,8 Prozent pro Jahr) und eine stetige Zunahme der Beschäftigung (+1,7 Prozent). Die MGI-Studie zeigt: Durch die sinkenden Geburtenraten und die alternde Bevölkerung wird sich diese historisch außergewöhnliche "demografische Dividende" auf 0,3 Prozent deutlich abschwächen - zunächst in vielen Industrieländern, mittel- und langfristig auch in den heutigen Schwellenländern.

Um diesem negativen Trend nachhaltig entgegenzuwirken, müsste der MGI-Studie zufolge das weltweite Produktivitätswachstum auf durchschnittlich 3,3 Prozent pro Jahr steigen. Dass sogar eine Steigerung um vier Prozent möglich ist, belegt das MGI durch Fallstudien und internationale Beispiele aus den fünf Sektoren Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und -verarbeitung, Automobil, Handel und Gesundheit. Demnach könnten drei Viertel dieses Wachstums allein dadurch erreicht werden, dass bestehende "best practices" konsequent angewandt werden - beispielsweise die Verringerung von Abfällen in der Lebensmittelverarbeitung oder die effizientere Verteilung von Aufgaben zwischen Ärzten, Pflegern und Hilfskräften im Gesundheitswesen. Das übrige Viertel könnte durch technologische und managementbezogene Innovationen erreicht werden. Vielversprechende Ansätze seien beispielsweise intelligentere Roboter, neue Werkstoffe und die gezielte Nutzung mobiler Daten in der Gesundheitsversorgung.

Politische und gesellschaftliche Kraftanstrengung notwendig

Voraussetzung für mehr Wachstum ist dem MGI zufolge ein gesellschaftliches und politisches Umfeld, das Produktivität und Innovationen stärker fördert. Konkret nennt die Studie dafür ein Bündel an Maßnahmen:

  • Erhöhte Transparenz und mehr Wettbewerb, insbesondere im Dienstleistungssektor, in staatlich eng regulierten Branchen und in der öffentlichen Verwaltung
  • Fokus auf Innovation durch Nutzung bestehender und neuer Daten ("Big Data") und durch höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung
  • Ausschöpfen des Arbeitskräftepotenzials durch größere Mobilität, flexiblere Arbeitsmärkte und eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, jungen und älteren Menschen
  • Öffnung von Märkten und leichterer grenzüberschreitender Handel mit Waren und Dienstleistungen.

Hintergrund

Das McKinsey Global Institute (MGI) erstellt als Forschungseinrichtung von McKinsey & Company regelmäßig Studien zu ökonomischen Fragen und Trends. Gegründet wurde der Think Tank 1990 in Washington, D.C.

Quelle: McKinsey&Company (ots)

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