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Studie: Weniger Windstrom vom Meer spart jährlich zwei Milliarden Euro

Archivmeldung vom 04.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Offshore-Windenergieanlage Bild: Hans Hillewaert / de.wikipedia.org
Offshore-Windenergieanlage Bild: Hans Hillewaert / de.wikipedia.org

Die Energiewende könnte jährlich um zwei Milliarden Euro günstiger werden, wenn Windparks zur See später und langsamer errichtet würden als derzeit geplant. Das geht aus Berechnungen hervor, die das Aachener Beratungsunternehmen Consentec zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Systemtechnik angestellt hat.

Sie hatten im Auftrag des Berliner Thinktanks Agora Energiewende Kosten und Nutzen verschiedener Ökostrom-Szenarien untersucht. Die Ergebnisse liegen der "Süddeutschen Zeitung" vor. Danach liefern die Windparks zur See zwar mehr und verlässlicher Strom, dies allerdings verbunden mit hohen Investitionen. Doch die höhere Ausbeute wiegt den Mehrpreis nicht auf.

Zwar müssten mehr Windanlagen an Land gebaut werden, um dieselbe Strommenge zu erzeugen, heißt es in der Studie. "Durch die hohen Unterschiede bei den Investitionskosten ergibt sich jedoch in Summe eine erhebliche Kostenersparnis." Diese könne zwischen 1,9 und 2,5 Milliarden Euro im Jahr liegen. Gleichwohl dürfe der Bau von Windkraftwerken zur See nicht völlig zum Erliegen kommen, schon um die Technologie weiterzuentwickeln.

Das Gutachten vergleicht auch zwei Varianten für den Ausbau der Ökoenergien an Land: Einmal in der Nähe der Verbrauchszentren; einmal dort, wo die natürlichen Voraussetzungen für eine hohe Stromausbeute besonders gut sind. Ergebnis: Beide Varianten sind ungefähr gleich teuer.

Die Berechnungen stellen damit auch die Theorie in Frage, dass erneuerbare Energien vor allem dort ausgebaut werden sollten, wo die Natur die richtigen Bedingungen schafft, sprich: Wind im Norden, Sonne im Süden. In Norddeutschland würden in diesem Fall große Mengen an Strom produziert, die aufwendig nach Süden transportiert werden müssen. Das schafft neue Kosten. Komme etwa der Netzausbau nicht schnell genug voran, dann müssten norddeutsche Windräder immer häufiger ihren Strom nicht los, stattdessen müssen Reservekraftwerke einspringen.

Würde der Ausbau der Stromnetze hingegen beschleunigt, entstünden dadurch wiederum hohe Zusatzkosten. Diese ließen sich einsparen, wären Wind- und Solaranlagen über das Land verteilt, also nahe an den Verbrauchern. Die Ausbeute an Ökostrom ist zwar dann geringer, dafür aber braucht es auch weniger schnell neue Leitungen. Damit erübrigten sich die neuen Netze nicht, sie verlören aber an Dringlichkeit, heißt es in der Studie. Das spart Kosten. "Unter reinen Kostengesichtspunkten ist ein um wenige Jahre verzögerter Bau nicht kritisch", sagt Agora-Kopf Rainer Baake. Vor allem aber habe die Politik einen "sehr großen Handlungsspielraum", wenn es um die regionale Verteilung der Ökostrom-Anlagen geht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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