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Arbeitgeber fordern längere Nullrunde für Metaller

Archivmeldung vom 12.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutsche Arbeitnehmer verdienen kaum mehr als der EU-Durchschnitt, Stand Okt. 2019
Deutsche Arbeitnehmer verdienen kaum mehr als der EU-Durchschnitt, Stand Okt. 2019

Bild: AfD / Eigenes Werk

In der bevorstehenden Tarifrunde für knapp vier Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie stellen sich die Arbeitgeber gegen eine Erhöhung von Löhnen. "Die Unternehmen sehen überhaupt keinen Spielraum für weitere Tariferhöhungen", sagte die Verhandlungsführerin der Metall-Arbeitgeber in Bayern, Angelique Renkhoff-Mücke, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Die Belastungsgrenze ist erreicht."

Auch den Vorstoß des IG-Metall-Vorsitzenden Jörg Hofmann für eine Vier-Tage-Woche zur Sicherung von Arbeitsplätzen wies sie zurück. Die Gewerkschaft will mit ihren regionalen Tarifkommissionen am Donnerstag ihre Marschroute in die Verhandlungen bestimmen und hatte zuvor schon klargemacht, dass sie nun auch wieder Lohnerhöhungen durchsetzen will.

Im Frühjahr hatte die IG Metall einen Nottarifabschluss mit einer bis Dezember befristeten Nullrunde akzeptiert. Die Arbeitgeber verlangen jedoch nun eine Flexibilisierung von Tarifverträgen: Viele Unternehmen kämpften um ihre Zukunft - "und sie fordern ganz klar, dass es für sie Erleichterungen gibt in dieser schwierigen Situation", sagte Renkhoff-Mücke. Wenig Verständnis zeigte die Verhandlungsführerin des Verbands der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber (VBM) für Hofmanns Vorschlag einer Vier-Tage-Woche. "Eine Absenkung von Arbeitszeiten kann natürlich ein Instrument sein, das Unternehmen hilft, bei fehlenden Aufträgen Arbeitsplätze zu erhalten - dies aber nur ohne Lohnausgleich", so Renkhoff-Mücke.

Das Problem an Hofmanns Vorschlag sei, dass er das schon vorhandene Instrument der Arbeitszeitverkürzung ausgerechnet jetzt für die Betriebe verteuern wolle. Schon bisher sehen die Metall-Tarifverträge vor, dass Unternehmen in Krisensituationen die Wochenarbeitszeit um bis zu sechs Stunden auf bis zu 29 Stunden verkürzen können; zugleich verringern sich dann auch die Monatslöhne. Die IG Metall strebt mehr "Lohnausgleich" an, will also die Stundenlöhne betroffener Metaller anheben, um ihre Einkommen besser zu stützen. Renkhoff-Mücke sagte jedoch: "Wir dürfen unter keinen Umständen auf der Kostenseite jetzt noch Mehrbelastungen oben draufsetzen."

Alles andere laufe dem Ziel zuwider, die Zukunft der Unternehmen und ihrer Arbeitsplätze zu sichern. Renkhoff-Mücke ist Vorstandsvorsitzende des Familienunternehmens Warema in Marktheidenfeld nahe Würzburg und leitet seit 2011 die Tarifverhandlungen für den VBM. Im Jahr 2013 hatten die Metall-Tarifparteien den Durchbruch zu einem Pilot-Abschluss mit bundesweiter Vorbildwirkung erstmals nach fast zwei Jahrzehnten wieder in Bayern erzielt. Die neuen Metall-Tarifverhandlungen beginnen im Dezember.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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