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PISA-Studie: Leistungen in Deutschland leicht rückläufig

Archivmeldung vom 03.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: René Golembewski / pixelio.de
Bild: René Golembewski / pixelio.de

Die Leistungen der Schüler in Deutschland haben sich laut der aktuellen Pisa-Studie leicht verschlechtert. Die durchschnittlichen Leseleistungen seien wieder in etwa auf das Niveau von 2009 zurückgegangen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag mit.

In Naturwissenschaften war die mittlere Punktzahl 2018 niedriger als 2006. In Mathematik lagen die Ergebnisse von Pisa 2018 deutlich unter jenen von Pisa 2012. Insgesamt lagen die Leistungen der Schüler in Deutschland in den Bereichen Lesekompetenz (498 Punkte), Mathematik (500) und Naturwissenschaften (503) aber weiterhin über dem OECD-Durchschnitt.

Im Vergleich zur letzten Pisa-Studie aus dem Jahr 2015 ist das ein Minus von elf Punkten bei der Lesekompetenz, ein Minus von sechs Punkten im Bereich Mathematik und ein Minus von sechs Punkten bei den Naturwissenschaften. Der Abstand zu den Spitzenreitern in Asien und Europa bleibe groß, so die OECD weiter.

Zudem hänge der Schulerfolg in Deutschland weiterhin stärker von der sozialen Herkunft der Schüler ab als im Durchschnitt der OECD-Länder.

Pisa-Forscher sieht "Anlass für Alarm"

Der Kieler Bildungsforscher Olaf Köller sieht angesichts der schwachen Ergebnisse der deutschen 15-Jährigen in der am Dienstag veröffentlichten Pisa-Studie "Anlass für Alarm". Die sogenannte Risikogruppe, also 15-Jährige, die nicht richtig schreiben und rechnen können, sei mit 21 Prozent "wieder fast so groß wie beim Pisa-Schock vor zwei Jahrzehnten", sagte er "Zeit-Online". In den nicht gymnasialen Schulen liege ihr Anteil je nach Bundesland sogar bei 30, 40 oder sogar 50 Prozent. "Das ist dramatisch."

Als eine konkrete Maßnahme zur Verbesserung der Schulbildung forderte Köller "flächendeckend Vorschulprogramme, wie sie zum Beispiel in den USA entwickelt wurden. Mit vier Jahren werden alle Kinder getestet und die Kinder, die Sprachdefizite aufweisen, müssen verpflichtend mit viereinhalb Jahren auf eine Vorschule". Dort würden sie dann systematisch fit für die Grundschule gemacht. Solche Programme verbesserten nicht nur die Schulleistungen, sondern förderten auch die Sozialkompetenz. "Jeder Euro, der hier angelegt wird, zahlt sich für die Gesellschaft x-fach aus."

Köller ist Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel und Co-Autor der Pisa-Studie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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