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"Im Visier der Hacker": Piloten beklagen in NDR Dokumentation Sicherheitsmängel in Bordcomputern

Archivmeldung vom 14.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Christine Schmidt / pixelio.de
Bild: Christine Schmidt / pixelio.de

Die Pilotenvereinigung Cockpit e.V. warnt vor Sicherheitsmängeln in der Bordkommunikation, die Computerhacker für Angriffe auf Flugzeuge nutzen könnten. In der NDR Dokumentation "Im Visier der Hacker: Wie gefährlich wird das Netz?", den Das Erste am Montag, 14. Juli, um 22.35 Uhr zeigt, beschwert sich Pilotensprecher Jörg Handwerg darüber, "wie schlecht die Systeme geschützt sind". Hintergrund ist ein interner Vortrag, zu dem der Verband kürzlich den Cyberspezialisten Hugo Teso eingeladen hatte. Der gebürtige Spanier und gelernte Pilot veranschaulichte dabei, wie sich mit einer Schadsoftware die Steuerung kapern lässt, sobald ein Flugzeug per Autopilot fliegt. "Da war nur noch gespenstische Stille", so Handwerg in dem NDR Film. "Die Anzahl an Computern, die man manipulieren kann, ist doch erheblich höher, als ich angenommen hatte. Hier muss dringend etwas geschehen."

Den NDR Autoren Klaus Scherer und Rudolph Herzog zeigt Teso in dem Film anhand einer umgebauten Drohne, wie er sich in Flugzeug-Steuerungen einhacken könnte. Sowohl der Hamburger Airbus-Konzern als auch die zuständige EU-Kommission in Brüssel lehnten Interviewanfragen der Autoren dazu ab. Airbus schrieb, zu "Details dieses Themenkomplexes" wolle der Konzern nicht "in der Öffentlichkeit auftreten". Aus Brüssel hieß es per Mail, man nehme dort aus Sicherheitsgründen "zur Schlüssigkeit spezifischer Angriffsformen nicht Stellung".

Auch die Schifffahrt muss sich den NDR Recherchen zufolge auf neue Gefahren einstellen. Der Film zeigt als Beleg, wie ein US-Forscherteam der texanischen Universität Austin eine Luxus-Yacht im Mittelmeer unbemerkt von ihrem Kurs abbringt. Dabei fälschen die Hacker die Navigationsdaten des Global Positioning Systems (GPS), die das Schiff empfängt. "In der Hand von Terroristen, Piraten oder staatliche Akteuren könnte das eine sehr wirksame Waffe sein", warnt in dem Film Projektleiter Todd Humphreys. Wenn sich Schiffssteuerungen derart verwirren ließen, könne man ganze Häfen lahmlegen.

Neue Angriffslücken biete nach Ansicht von Forschern auch das sogenannte "Internet der Dinge", das immer mehr Computernetzwerke von Firmen und Verbrauchern miteinander verbinde. Vorreiter sei vor allem das vernetzte Auto, heißt es in dem Film, der auch dazu Beispiele geglückter Hackerangriffe bereithält. Aber auch Alltagstechnologien vom Garagenöffner bis zur industriellen Fertigungsstraße seien womöglich anfällig gegen Cyberangriffe. "Als etwa in den Achtzigerjahren die ersten Geräte mit eingebauten Kleinstrechnern auf den Markt kamen, dachte noch kaum einer an Hacker", sagt der Bochumer Computerexperte Christoph Paar im NDR Interview. Autor Klaus Scherer nahm ihn beim Wort und öffnete mit Paars selbstgebauten "Hackomaten" mal eben das Garagentor seiner verblüfften Hamburger Nachbarn.

Quelle: NDR / Das Erste (ots)

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