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Bonner Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards warnt vor "verhängnis-vollen Auswirkungen" der Kirchenpolitik Papst Benedikts XVI

Archivmeldung vom 07.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Angesichts der für heute erwarteten Wiederzulassung "Tridentinischen Messritus" in lateinischer Sprache von 1570 durch Papst Benedikt XVI. hat der Bonner Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards vor "verhängnisvollen Auswirkungen" der päpstlichen Kirchen- und Gesellschaftspolitik gewarnt. Der Papst sehe zu wenig, "welch positive Ergebnisse die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) gebracht haben", sagte Gerhards dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die Folge davon sei zum Beispiel eine "allüberall wahrnehmbare Skepsis der Kirchenleitung gegenüber der Mitsprache von Laien", so Gerhards weiter. "Das positive Bild von Teilhabe und Zeitgenossenschaft, das die katholische Kirche über einige Jahrzehnte geboten hat, wird dadurch zerstört." Die Messordnung des Konzils von Trient war 1969 im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils abgeschafft worden. 1984 und 1989 erlaubte Papst Johannes Paul II. die Zelebration in der alten Form in streng reglementiertem Umfang. Gerhards kritisierte die jetzt erwartete ausgeweitete Zulassung des Tridentinischen Ritus, für den sich besonders die Traditionalisten in der katholischen Kirche stark gemacht hatten. Die bisherigen Ausnahmegenehmigungen seien völlig ausreichend gewesen. "Mich stört vor allem die verzerrte Darstellung der liturgischen Erneuerung im 20. Jahrhundert. Es wird so getan, als hätten damals ein paar Experten vom grünen Tisch aus einen Ritus zerstört, den der Heilige Geist Papst Gregor dem Großen im 6. Jahrhundert direkt in die Feder diktiert hätte. Beides ist Quatsch. Große Teile der Messordnung von 1570 wurden erst in der Zeit um 1500 so zusammengestellt. Von wegen uralt!"
Die Gegner der Liturgiereform in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts täten so, als ob diese "ein Unfall gewesen wäre und keine legitime Fortschreibung der Tradition". In unredlicher Weise würden "Karikaturen der neuen Liturgie mit dem Ideal der alten verglichen", so Gerhards weiter.

Quelle: Pressemitteilung Kölner Stadt-Anzeiger

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