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Wirtschaftsforscher: Sparpakete lösen soziale Unruhen aus

Archivmeldung vom 12.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Dem Wirtschaftsforscher Hans-Joachim Voth zufolge lösen Sparpakete soziale Unruhen aus. "Ausgabenkürzungen hängen tatsächlich stark mit dem Niveau an Instabilität zusammen", sagte Voth der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe). Das sei das Ergebnis einer Studie, bei der er in 28 europäischen Ländern von 1919 bis 2009 Indikatoren für politische und soziale Instabilität untersucht hat, darunter Demonstrationen, politische Morde oder auch Revolutionsversuche. Der Zusammenhang zwischen Kürzungen und Unruhe sei auch Teil der Erklärung für die Zurückhaltung der Regierungen, zu Sparpaketen zu greifen, sagte Voth.

Sie sähen die "latente Gefahr, dass eine Subgruppe der Gesellschaft sich ungerecht behandelt fühlt - und dann gewalttätig wird. Das will keine Regierung, denn es kann schnell realökonomische Folgen haben." Interessanterweise breche nicht so viel Unruhe aus, wenn Steuern erhöht würden, sagt Voth. Das passe gut zu London. "Die Leute, die da auf die Straße gehen, haben keine Einkommen, die versteuert werden. Sie haben nichts zu verlieren." Voth warnt Regierungen vor einer zu hohen Staatsverschuldung. "In Ländern, in denen es eher zu Unruhen kommt, kämpft man auch mit höheren Schulden." Es gebe eine Obergrenze der Verschuldung, über die man nicht hinausgehen könne. Gesellschaften in Westeuropa seien fragiler als gedacht. Wenn sie soziale Unruhen vermeiden wollen, sollten Länder darauf achten, nicht zu viele Schulden zu machen, um sich ihren Spielraum für Ausgaben zu bewahren, rät Voth. Gleichzeitig sollten sie darauf achten, Kürzungen gleichmäßig zu verteilen. "In Deutschland sind wir aber weit entfernt von Zuständen wie in Großbritannien", so Voth.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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