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Lauterbach kritisiert Kassenärztechef-Forderung nach baldiger Aufhebung aller Corona-Maßnahmen als "unvertretbar"

Archivmeldung vom 18.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Politiker mutieren in 2020/2021 zu Allwissenden Experten, obwohl sie alle paar Tage ihre Meinung ändern (Symbolbild)
Politiker mutieren in 2020/2021 zu Allwissenden Experten, obwohl sie alle paar Tage ihre Meinung ändern (Symbolbild)

Bild: Tim Kellner / Eigenes Werk

SPD-Chefalarmist Karl Lauterbach hat die Forderung von Kassenärztechef Andreas Gassen nach einem "Freedom Day" und damit der Aufhebung aller Anti-Corona-Maßnahmen zum 30. Oktober scharf zurückgewiesen. "Die Impfquote ist noch deutlich zu niedrig, sodass wir ab Spätherbst sehr hohe Fallzahlen und sehr viele Intensivpatienten bekämen, darunter auch jüngere Menschen", sagte Lauterbach im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Lauterbach weiter: "Ich finde den Ansatz von Herrn Gassen unvertretbar, einfach mal auszutesten, was unser Gesundheitssystem aushält, wie viele Patienten auch intensiv behandelt werden können." Als Epidemiologe gehe es ihm darum, "das Leid der Menschen so stark wie irgend möglich durch Vorbeugung und Impfung zu begrenzen, nicht auf der Intensivstation".

Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, hatte in der "NOZ" eine "klare Ansage" der Politik gefordert: "In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day! Am 30. Oktober werden alle Beschränkungen aufgehoben!" Seine Argumente: In Großbritannien und Dänemark sei auch nach Beendigung der Pandemiebekämpfung kein Gesundheitsnotstand absehbar, und die Festlegung eines Datums würde noch viele Menschen zum Impfen bewegen.

Lauterbach bezeichnete es in der NOZ als "unrealistisch", durch die Ankündigung eines "Freedom Days" die Menschen zum Impfen motivieren zu wollen. "Warum sollte sich noch jemand impfen, wenn die Beschränkungen so oder so wegfallen?", fragte er. Schließlich habe ein erheblicher Teil der derzeit noch nicht Geimpften keine Angst, sich mit Corona anzustecken.

Lauterbach machte einen Gegenvorschlag: "Wir sollten das Ziel einer Impfquote von 85 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ausgeben und ankündigen, dass beim Erreichen der Marke tatsächlich wesentliche Lockerungen kommen", sagte der SPD-Politiker und Mediziner. Nicht aufs Datum schauen wie Gassen, sondern auf die Durchimpfung der Gesellschaft, so habe es Dänemark vorgemacht. "Bei einer Quote von 85 Prozent würde die Gefahr des exponentiellen Wachstums gebannt."

"Gut möglich, dass wir dann auch auf die 2G-Regel verzichten könnten, also den Ausschluss nicht Geimpfter von bestimmten Veranstaltungen", sagte Lauterbach. Alles unterhalb der 85 Prozent wäre wegen der hoch ansteckenden Delta-Variante im Winter aber "sehr riskant und nicht durchhaltbar, da kommen wir in Regionen mit erhöhter Inzidenz definitiv nicht ohne 2G aus", sagte Lauterbach. Die Strategie müsse mit der klaren Botschaft verknüpft werden, "dass die Restriktionen wegen der hohen Zahl der Nichtgeimpften bis dahin beibehalten werden müssen".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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