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Studie: Pflegebeitrag wird weiter steigen

Archivmeldung vom 16.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geldberg, Gewinn, Finanzamt, Steuern (Symbolbild)
Geldberg, Gewinn, Finanzamt, Steuern (Symbolbild)

Bild: Uta Herbert / pixelio.de

Die erst zu Beginn des Jahres gestiegenen Beiträge zur Pflegeversicherung werden wohl schon in naher Zukunft weiter angehoben werden müssen. Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, zeigt, dass der Beitrag in sechs Jahren wieder steigen muss, um die Kosten zu decken.

Zwischen den Jahren 2025 und 2045 wird der Beitrag auf 4,25 Prozent angehoben werden müssen, errechneten die Wissenschaftler des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos. Bei einem heutigen Durchschnittseinkommen von 3.771 Euro brutto wären das im Monat mehr als 45 Euro zusätzlich. In ihrer Analyse gehen die Forscher davon aus, dass bis zum Jahr 2045 fünf Millionen Menschen in Deutschland Pflege benötigen werden. Im Jahr 2017 waren es erst 3,3 Millionen Hilfsbedürftige. Zugleich werden in den kommenden Jahren aber immer weniger Familien für ihre alternden Angehörigen sorgen können: Die Zahl der Kinder sinkt, immer mehr Frauen arbeiten, statt sich um ihre Eltern zu kümmern, und immer seltener leben alle Generationen gemeinsam unter einem Dach. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, werden im Jahr 2045 rund 28 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Altenheimen leben. Zu den teuersten Entwicklungen, die auf die Versichertengemeinschaft zukommen, gehören deshalb auch die Löhne der Pflegerinnen und Pfleger.

Die Forscher haben sich in ihrer Prognose am voraussichtlichen Bruttoinlandsprodukt der kommenden Jahre orientiert. Diese Kostenentwicklung sei jedoch "nicht vollständig" heißt es in der Studie. Schließlich arbeiten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Arbeitsminister Hubertus Heil und Familienministerin Franziska Giffey (beide SPD) gerade gemeinsam mit Pflegeverbänden, Kirchen und Gewerkschaften daran, für Altenpfleger künftig einen flächendeckenden Tariflohn einzuführen. So wichtig eine bessere Bezahlung für die Angestellten ist - so teuer wird sie für die Versicherten. Genauso wie die Beiträge zur Pflegeversicherung könnten deshalb langfristig auch die Zuzahlungen für Familien zu den Pflegeheimen steigen.

Auf längere Sicht, sagt Stefan Etgeton von der Bertelsmann-Stiftung, sei die Versorgung der Pflegebedürftigen nicht sicher. Zumindest, "wenn es bei den Rahmenbedingungen bleibt, die wir heute haben". Bald müsse die Politik deshalb über neue Finanzierungsmodelle für Pflege in Deutschland nachdenken - zum Beispiel über Steuergeld. Seit Beginn dieses Jahres sind die Beiträge zur Pflegeversicherung gestiegen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich jetzt einen Beitrag von 3,05 Prozent des Bruttolohns - 0,5 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Kinderlose Arbeitnehmer müssen weitere 0,25 Prozent aus eigener Tasche dazulegen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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