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Merkel lehnt gesetzliche Frauenquote ab

Archivmeldung vom 02.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Rita Pawelski / Bild: bundestag.de
Rita Pawelski / Bild: bundestag.de

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gegen eine gesetzlich festgelegte, einheitliche Frauenquote in der Wirtschaft ausgesprochen. Das Vorhaben sei mit den Koalitionspartnern FDP und CSU nicht durchzusetzen, sagte Merkel in der Vorbesprechung der Kabinettssitzung am Mittwoch, wie die "Rheinische Post" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet.

Damit stellt sich Merkel gegen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die eine verbindliche 30-Prozent-Quote in Vorständen und Aufsichtsräten angeregt hatte.

Pawelski: Mehr Frauen in Schlüsselpositionen bringen

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Bundesfrauenministerin Kristina Schröder haben Vorschläge zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen eingebracht. Dazu erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen, Rita Pawelski: "Die Gruppe der Frauen begrüßt, dass beide Ministerinnen das Thema aufgegriffen und in die öffentliche Diskussion gebracht haben. Vorbei sind die Zeiten, als ein Bundeskanzler Gerhard Schröder bei Wein und Zigarren der Wirtschaft versprochen hat, keine gesetzlichen Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in Spitzenpositionen zu ergreifen"

Pawelski weiter: "Die deutsche Wirtschaft braucht endlich eine gesetzliche Regelung, denn die letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass auf Selbstverpflichtungen wenig Verlass ist. Die freiwillige Vereinbarung der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft mit der rot-grünen Bundesregierung aus dem Jahr 2001, mehr Frauen in Führungspositionen zu berufen, hat nicht die erhofften Erfolge gebracht. Noch immer sind Frauen in Schlüsselpositionen deutlich unterrepräsentiert: Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschafts-forschung (DIW) ergab jüngst, dass der Anteil von Frauen in den Vorstandsetagen der 200 größten deutschen Firmen nur bei 3,2 Prozent liegt. 

Die Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fasste bereits im Juli 2010 einen Beschluss, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen maßgeblich zu erhöhen. Das Stufenkonzept sieht zunächst eine Selbstverpflichtung bis Ende 2013 vor. Sollte es bis dahin nicht gelungen sein, einen Frauenanteil von 30 Prozent in Führungsgremien zu erreichen, muss ab 2014 eine gesetzliche Regelung in Kraft treten. Diese verpflichtet die Unternehmen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten bis spätestens 2018 auf mindestens 30 Prozent zu steigern.Bei der Diskussion geht es nicht um feministische Gleichmacherei, wie einige Kritiker behaupten, sondern um gesellschaftliche Fairness und die Nutzung wirtschaftlicher Potenziale. Die deutsche Wirtschaft muss noch stärker auf gemischte Führungsteams setzen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Gerade hochqualifizierte, kreative und motivierte Frauen sind nachweislich gut für den wirtschaftlichen Erfolg. Untersuchungen haben ergeben: Bei Unternehmen, die Geschlechtervielfalt im Führungsteam fördern, steigt der Gewinn um zehn Prozent.

Quelle: Rheinische Post / CDU/CSU - Bundestagsfraktion

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