Verkehrsministerium hält sich nach Anklage gegen Scheuer bedeckt

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Nach der Anklage der Berliner Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wegen mutmaßlicher Falschaussage vor dem Maut-Untersuchungsausschuss hält sich das Verkehrsministerium bedeckt.
Sie bitte um Verständnis, dass man sich dazu nicht äußern werde, sagte
eine Sprecherin am Mittwoch in Berlin auf Anfrage der dts
Nachrichtenagentur. Auf Nachfrage, ob das Ministerium dem ehemaligen
Ressortchef in dem Verfahren zur Seite stehen werde oder sich lieber
heraushalte, ergänzte sie, dass es bei der Anklage "um die Person
Andreas Scheuer und nicht um das Bundesverkehrsministerium" gehe.
Die
Staatsanwaltschaft Berlin hatte zuvor mitgeteilt, gegen Scheuer sowie
den früheren Staatssekretär Gerhard Schulz Anklage vor dem Landgericht
Berlin I erhoben zu haben. Auf die im Pkw-Maut-Untersuchungsausschuss
gestellten Fragen, ob seitens der Betreiber bei einem Treffen am 29.
November 2018 angeboten worden sei, die Verträge erst nach der
EuGH-Entscheidung zu unterzeichnen, sollen beide laut Anklage "entgegen
ihrer tatsächlichen Erinnerung" angegeben haben, sich an ein solches
Verschiebungsangebot nicht erinnern zu können.
Laut Anklage soll
es sich dabei um bewusste Falschaussagen handeln. Die beiden
Angeschuldigten bestreiten den Tatvorwurf. Scheuer selbst sagte am
Mittwoch der "Bild", dass die Anklage für ihn "nicht nachvollziehbar"
sei. "Die Motive und der Zeitpunkt für die Anklage sind mir
unverständlich und erscheinen mehr politisch motiviert", fügte er hinzu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur