Grünen-Fraktion attackiert Merz und Union in Steuerdebatte

Foto: Martin Kraft
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die Grünen werfen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der Union in der Debatte um die Finanzlücke in der Haushaltsplanung vor, "Politik für eine Handvoll Ultra-Reiche" zu machen. "Friedrich Merz und Jens Spahn machen Politik für eine Handvoll Ultra-Reiche und vergessen die breite Bevölkerung", sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch der "Rheinischen Post". "So zerlegt man Deutschland."
Die SPD dürfe das so nicht stehen lassen. "Gerade die Allerreichsten
müssen sich endlich angemessen an der Finanzierung des Gemeinwesens
beteiligen", sagte Audretsch.
"Wenn es um die Allerreichsten mit
den größten Vermögen geht, ist Deutschland kein 'Hochsteuerland', wie
die CDU meint, sondern häufig ein 'Nullsteuerland'. Wer über 26
Millionen Euro erbt, muss null Euro Erbschaftssteuer zahlen", sagte
Audretsch. "Wer mehr als 300 Wohnungen in Form von Unternehmensanteilen
erbt, muss darauf null Euro Erbschaftsteuer zahlen. Wer das kleine
Vermögen der Oma oder das Häuschen des Vaters erbt, zahlt dagegen den
vollen Satz", kritisierte er.
"Extrem Reiche haben viele solche
Ausnahmen ins Gesetz lobbyiert und laden alle Verantwortung auf die
normalen Bürger ab. Das muss enden", erklärte er. "Diese und weitere
Steuerlücken zu schließen, würde dem Staat jedes Jahr einen satten
zweistelligen Milliarden-Betrag bringen, den wir in Kitas und Schulen,
Brücken und Bahnhöfe investieren können. Deutschland darf nicht zur
erstarrten Erbengesellschaft werden", warnte der Grünen-Politiker. "Das
ist ungerecht und erstickt Innovation."
Quelle: dts Nachrichtenagentur