Normenkontrollrat lobt Wildbergers Bürokratieabbau-Brief

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Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat den Vorstoß zum Bürokratieabbau von Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) positiv bewertet. Er sei "ein sehr wichtiges Signal - vor allem deshalb, weil er den Ressorts klare Fristen setzt und konkreten Reformdruck aufbaut", sagte NKR-Chef Lutz Goebel dem "Handelsblatt".
Bürokratierückbau gelinge nur, wenn er ressortübergreifend gedacht und
gesteuert werde. "Und genau das versucht der Minister mit diesem
Schreiben zu erreichen", sagte Goebel als Vorsitzender des unabhängigen
Beratungsgremiums der Bundesregierung für Bürokratieabbau.
Wildberger
hat seine Ministerkollegen in einem Brief aufgefordert, zu einem
massiven Abbau der Bürokratie beizutragen. In "Sachen Bürokratierückbau"
sei "ein neues Kapitel aufzuschlagen und vieles anders und besser zu
machen als in der Vergangenheit", heißt es in dem Schreiben, über das
das "Handelsblatt" berichtet. Zuerst hatte die "Bild" darüber berichtet.
Das Digitalministerium bezifferte den geplanten Bürokratieabbau auf
Anfrage mit rund 16 Milliarden Euro. Bei den jährlichen Bürokratiekosten
der Wirtschaft von 65 Milliarden Euro wäre das ein Abbau von 25
Prozent. In dem Brief wird den Ministerien auch eine Deadline gesetzt:
Bis zum 15. September sollen die Ressorts konkrete Vorhaben zum
Bürokratieabbau zuliefern.
Die angekündigte Zielmarke von 16
Milliarden Euro weniger Bürokratiekosten ist laut Goebel "ambitioniert,
aber machbar, sofern alle Ministerien liefern und die Vorschläge nicht
an der Oberfläche bleiben". Die höchsten Bürokratiekosten bestünden in
den Bereichen Finanzen, Justiz, Gesundheit sowie Arbeit und Soziales.
"Hier gilt es also primär anzusetzen", forderte der Unternehmer und
ehemalige Präsident des Lobbyverbands "Die Familienunternehmer", der
vormals "Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer" hieß.
"Der
NKR wird sehr genau hinsehen, welche Vorschläge tatsächlich Entlastung
bringen und wie verbindlich sie in Gesetzgebungsprozesse eingespeist
werden", kündigte er an. Entscheidend sei, dass es nicht bei
Einzelinitiativen bleibe. "Wir brauchen Systematik, Tempo und
politisches Durchhaltevermögen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur