Union will "deutliche Nachbesserungen" im Verkehrsetat
Archivmeldung vom 21.08.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Unionsfraktion im Bundestag strebt in den anstehenden Haushaltsberatungen deutliche Nachbesserungen im Verkehrsetat an. "Trotz des Sondervermögens werden nach derzeitiger Ausgestaltung alle Verkehrsträger unterfinanziert sein", sagte Unionsfraktionsvize Stephan Stracke den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Neu- und Ausbauprojekte sind unter diesen Bedingungen nicht möglich.
Das werden wir so nicht hinnehmen." Es gelte: "Alles, was baureif ist,
muss auch finanziert werden." Die Bevölkerung erwarte von der Koalition,
dass man in den nächsten Jahren die Verkehrsinfrastruktur auf
Vordermann bringe. "Deshalb werden wir uns in den Beratungen für
deutliche Nachbesserungen einsetzen."
Laut Stracke besteht im
Haushaltsentwurf 2026, über den ab September im Parlament beraten wird,
bis zum Jahr 2029 ein Mehrbedarf von insgesamt ca. 20 Milliarden Euro.
"Festzustellen am Entwurf der Bundesregierung für den Verkehrsetat ist,
dass er für 2026 und die folgenden Jahre deutlich abgesenkt wird. Die
größten Lücken gibt es bei der Straße, gefolgt von Schiene und
Wasserstraße."
Kritik kommt auch von den Grünen. "Das
Sondervermögen kommt nur zu einem Bruchteil tatsächlich beim Verkehr
an", sagte Grünen-Haushälterin Paula Piechotta. Außerdem kritisiert sie
die zunehmende Unübersichtlichkeit im Haushaltsplan. "Die
Verkehrsfinanzierung wird immer komplexer. Mit Haushaltsklarheit hat das
nicht mehr viel zu tun."
Neu sei, "dass enorme Geldsummen im
Verteidigungsetat hinterlegt sind, nämlich für alle Verkehrsprojekte,
die tatsächlich oder vermeintlich ins militärische Grundnetz
einzurechnen sind". Piechotta sieht darin die Gefahr, dass Neubau-,
Ausbau- und Sanierungsprojekte vermehrt in den Etat des
Verteidigungsministeriums geschoben werden, sollte anderweitig keine
Finanzierung über den Verkehrsetat oder das Sondervermögen möglich sein.
"Das kann natürlich dazu führen, dass das militärische Grundnetz nicht
mehr militärischen Logiken folgt und weitere Investitionen einfach
ausgelagert werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur