SPD will nach Spionagefall mehr Befugnisse für Nachrichtendienste

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Die SPD im Bundestag spricht sich nach der Ausspähung der Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) für mehr Schutz vor Spionage aus. "Dieser Fall zeigt schon fast bilderbuchmäßig, wie professionell und gefährlich Cyberangriffe, mutmaßlich von anderen Staaten, geplant und durchgeführt werden", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD, Sebastian Fiedler, dem "Tagesspiegel".
"Ich kenne Senatorin Felor Badenberg gut. Sie ist durch und durch Profi.
Wenn selbst in ihrem Büro ein solcher Angriff gelingt, weist das auf
eine hohe Professionalität der Angreifer hin", so Fiedler.
"Wenn
wir diesem Fall etwas Gutes abgewinnen möchten, dann ist es der Umstand,
dass die Öffentlichkeit nun noch besser dafür sensibilisiert wird, in
welcher Bedrohungssituation wir uns aktuell befinden. Wir diskutieren
politisch darüber, wie wir den Schutz vor Spionage und Sabotage
verbessern und die Cyberabwehrfähigkeit ausbauen müssen, weil wir uns
unter anderem vor Fällen wie diesem hier schützen müssen." Hier sei
schließlich nicht allein die Person Felor Badenberg angegriffen worden,
sagte er. "Der Angriff galt der Senatorin Badenberg, also der
Landesregierung des Landes Berlin als Verfassungsorgan. Wir befassen uns
gerade damit, wie wir den Schutz weiter ausbauen können." Dazu gehörten
auch zusätzliche Befugnisse und Fähigkeiten der Kriminalpolizei im Bund
und der Länder sowie der Nachrichtendienste.
"Es gibt viele
ausländische Akteure, vor denen wir uns schützen müssen", so Fiedler.
"Neben Russland sind das selbstverständlich auch die Iranischen
Revolutionsgarden, die bekannt für die Fähigkeiten sind, die sie im
Bereich der Cyberangriffe aufgebaut haben. Insoweit überrascht es nicht,
dass der Verdacht auf sie fällt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur