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ROG setzt Spiegelung von Wikileaks nach Berichten über Datenleck aus

Archivmeldung vom 02.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Reporter ohne Grenzen
Reporter ohne Grenzen

Reporter ohne Grenzen (ROG) beherbergt vorerst keine gespiegelten Seiten der Enthüllungsplattform Wikileaks mehr. Die am 21. Dezember 2010 von ROG erstellte sogenannte "mirror site" für Wikileaks wird vorübergehend abgeschaltet, nachdem offenbar unredigierte Versionen von diplomatischen Depeschen im Internet verbreitet wurden. Diese enthalten auch Namen von Informanten der US-amerikanischen Botschaften.

Daraufhin hat Wikileaks, wie die Organisation bekanntgegeben hat, den kompletten Datensatz jetzt selbst ins Netz gestellt. ROG erklärt dazu: "Auch wenn bislang nicht bekannt wurde, dass durch diese Veröffentlichungen Personen in Gefahr gebracht worden sind, dürfen doch die möglichen Auswirkungen auf das Leben von Informanten wie Kündigung ihres Arbeitsplatzes, körperliche Übergriffe und andere Repressionen nicht vernachlässigt werden."

Nach Sperrungen der Wikileaks-Seite hatte sich ROG im vergangenen Jahr entschieden, neben anderen Organisationen, die Seiten der Enthüllungsplattform auf seiner internationalen Homepage www.rsf.org zu spiegeln. Die Verteidigung des freien Informationsflusses im Internet und des Ínformantenschutzes seien Voraussetzungen für investigativen Journalismus, erklärte ROG seinerzeit die Entscheidung. Da die Sicherheit des Quellenschutzes heute in Frage gestellt ist, hat sich ROG entschlossen, die Spiegelung auszusetzen, bis die Sicherheitslücken aufgeklärt und beseitigt sind.

ROG kann und will nicht beurteilen, welche Fehler - menschliche wie technische - offenbar zur unkontrollierten Veröffentlichung persönlicher Daten geführt haben, die potentiell Informanten in Gefahr bringen. "Derzeit müssen wir aber darauf hinweisen, dass Whistleblower-Plattformen wieder das Vertrauen ihrer potentiellen Nutzer gewinnen müssen. Jeder Informant muss selbst entscheiden, welchem Medium er sein Material anvertraut und das Risiko für sich und gegebenenfalls zu schützende Personen einschätzen", so ROG. Entscheidend ist aus Sicht von ROG, dass die etablierten journalistischen Standards des Informantenschutzes eingehalten werden - gleich, ob von klassischen Medien oder von Online-Plattformen.

ROG wird auf seiner internationalen Website weiterhin über die Veröffentlichung von Dokumenten, die für das Thema Pressefreiheit relevant sind und über neue Entwicklungen, die die Wikileaks-Seite betreffen, informieren.

ROG weist darauf hin, dass Wikileaks in der Vergangenheit wertvolle Arbeit geleistet hat, um die internationale Öffentlichkeit mit wichtigen Informationen zu versorgen. Insbesondere Informationen über ernsthafte Verletzungen von Menschenrechten und Beschränkungen bürgerlicher Freiheiten unter dem ehemaligen US-Präsidenten George Bush im Namen des Kriegs gegen den Terror sind auf diese Weise ans Licht gekommen.

Quelle: Reporter ohne Grenzen (ots)

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