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Deutschland Kurier: „Alternative zum Einheitsbrei der Medienlandschaft“?

Archivmeldung vom 13.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutschland Kurier (http://www.deutschland-kurier.org/)
Deutschland Kurier (http://www.deutschland-kurier.org/)

Bild: Screenshot http://www.deutschland-kurier.org/ / Eigenes Werk

Seit Mittwoch hat die Bundesrepublik ein neues, „konservatives Boulevardblatt“ - den Deutschland Kurier. Politisch unabhängig will die Wochenzeitung sein. Doch der Verein, der für die Publikation des Magazins verantwortlich ist, steht in der Kritik.

Sputnik Deutschland berichtet weiter: "Als „unkonventionelle und eine unabhängige Alternative zum Einheitsbrei der deutschen Medienlandschaft“ will sich die neue Wochenzeitung präsentieren und möchte sowohl „Studenten als auch Handwerksmeister, Facharbeiter oder auch Hausfrauen“ informieren, erklärt der Chefredakteur des Blattes, David Bendels, und geht zu der Bezeichnung „rechtspopulistisch“ auf Abstand. Die weiter schwellende Masseneinwanderungs- und die Eurokrise seien nur einige der Themen, die den Bürgerinnen und Bürgern unter den Fingernägeln brennen würden, welche das jüngst erscheinende Blatt beleuchten möchte. So liest man auf der Internetseite des Mediums Überschriften wie, „Merkel irrer als Trump“, „Rot-Rot-Grün macht Berlin zur Lachnummer“ u.ä.

„Einheitsbrei“ vs. „Meinungsvielfalt“

Deutschland Kurier sei ein Meinungs- und kein Faktenblatt, betont der Medienpsychologe des Deutschen Digital Instituts, Prof. Dr. Jo Groebel: „Bei der Lektüre habe ich nichts, aber auch gar nichts gefunden, was über eine Polemik, gelungen mal weniger gelungen, hinaus gehen würde. Und nichts Neues, was ich auch an Fakten gelernt hätte.“ Und er glaube nicht, dass hier noch eine Lücke gefüllt werden könnte, die nicht vorher schon gefüllt gewesen wäre. Im Gegensatz zu Bendels sieht der Medienexperte sehr wohl eine pluralistische Medienlandschaft in Deutschland, die sich durch eine große Meinungsvielfalt auszeichnet:

„Ob wir uns den Deutschland Kurier ein, wie ich finde nicht ein allzu brillantes und überzeugendem Blatt, oder auch andere, wie das Satireblatt Titanic oder ein faktenorientiertes Blatt, wie die Süddeutsche Zeitung ansehen, dann kann ich nicht sagen, dass einzelne Meinungen zu wenig berücksichtigt würden.“

Dass immerhin, anhand der Umfragen von Infratest Dimap von Dezember 2016, 37 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik die Medien in Deutschland für unglaubwürdig hält, erklärt der Wissenschaftler zum einen mit einer gesunden Skepsis zum anderen mit einer mangelnden politischen Bildung.

Kontaktschuld zur AfD?

Der Chefredakteur, David Bendels, ist gleichzeitig auch Vorsitzender des Vereins zur „Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten e.V.“ und auch gleichzeitig der Herausgeber des Deutschland Kuriers. Der Verein stehe seit rund einem Jahr in der Kritik, weil er angeblich „millionenschwere Werbekampagnen für die Alternative für Deutschland (AfD) zu den vergangenen Landtagswahlen organisiert haben soll“, berichtet die Zeit. Doch im Sputnik-Interview beteuert Bendels, keine direkten Kontakte zur AfD zu pflegen:

„Der Verein ist politisch vollkommen unabhängig. Aber wir haben uns als Verein natürlich das Ziel gesetzt, Debatten anzustoßen. Wir möchten die politische Meinungskultur fördern. Wir nehmen uns natürlich auch das Recht und haben das auch bereits in der Vergangenheit getan, Wahlempfehlungen auszusprechen. Das werden wir auch in Zukunft tun. Und ich sage es ganz klar: Aus unserer Sicht ist die AfD zumindest momentan die einzig wählbare, konservativ-bürgerliche Partei in Deutschland.“

Die „abstrusen Vorwürfe“ seien konstruiert und vom politischen Gegner aufgebracht worden. Wahlempfehlungen auszusprechen sei, als demokratisch-legitimierter Verein, ein gutes Recht, verteidigt sich der leitende Redakteur des rechtskonservativen Blattes.

Die Vorwürfe rund um den Verein und die neue Zeitung hält der Medienexperte des Deutschen Digital Instituts Prof. Dr. Jo Groebel für überflüssig und sieht es „recht entspannt“: „Wenn es juristisch legal ist und selbst wenn es sich im grauen Bereich bewegt, muss man es akzeptieren. Und gerade das macht auch die Stärke Deutschlands aus, dass man auch andere Meinungen, wie z.B. die Meinung von Deutschland Kurier, erträgt. Ich wünschte mir für sehr viele Länder weltweit, dass sie eine ähnliche Meinungsvielfalt hätten. Beim Deutschland Kurier wäre es doch sehr verwunderlich, wenn sie keine Wahlempfehlungen für die AfD aussprechen würden. Solange man das offen weiß, ist das auch ok.“

Das Interview mit Prof. Dr. Jo Groebel zum Nachhören:

Das Interview mit David Bendels zum Nachhören:


Quelle: Sputnik (Deutschland)

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