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Politische Blogger in Deutschland Mangelware

Archivmeldung vom 03.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de / R. Reinkober
Bild: pixelio.de / R. Reinkober

Eine Studie der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK)zur politischen Berichterstattung deutscher Zeitungen im Wahljahr 2011 belegt, dass sich der partizipative Journalismus in Deutschland noch nicht durchgesetzt hat. "Die landespolitische Landschaft wird im Wesentlichen von den Tageszeitungen und den elektronischen Medien geprägt. Die politische Blogosphäre scheint sich nicht dafür zu interessieren, obwohl es doch Ereignisse im Nahbereich sind", sagt Projektleiter Andreas Elter gegenüber pressetext.

Wenn die Wissenschaftler von partizipativem Journalismus reden, meinen sie unabhängige, interessierte Einzelpersonen und Bürger - nicht Parteien oder Nichtregierungsorganisationen. "Es ist allerdings so, dass der 'normale' Bürger in der Regel weder Zeit noch Interesse hat, einen politischen Blog aufzusetzen oder gar zu recherchieren", sagt Elter. Der Experte würde es begrüßen, wenn durch partizipativen Journalismus die Meinungsvielfalt gestärkt wird und es sich nicht nur um "reine Selbstdarstellungstools oder Schmähblogs" handelt.

"Seriöser, partizipativer Journalismus wäre durchaus wünschenswert", sagt Elter im Gespräch mit pressetext. Elter, der auch Studiengangleiter des MHMK-Fachbereichs Journalistik ist, hält jedoch fest, dass die deutsche Presselandschaft gut funktioniert. Dies hat auch die aktuelle Untersuchung ergeben. "Vielleicht gibt es deswegen keinen Bedarf", sagt Elter. Wünschenswert sei partizipativer Journalismus als Ergänzung zum klassischen Journalismus - aber nicht als Ersatz.

Viele Blogger in den USA

In den USA zeigte sich vor der Wahl ein anderes Bild: Es gab viele aktive Blogger. "Aber nicht alle davon waren unabhängig oder einfache Personen des Alltags. Oftmals wurde über Blogs auch Parteipolitik betrieben. Das wäre dann eher ein nicht-nachahmungswürdiger Trend", sagt Elter. Die US-Amerikaner sind dennoch die Vorreiter des partizipativen Journalismus. Auch in Asien gibt es zahlreiche Netzaktivisten.

In China werden Blogger allerdings von der Regierung bekämpft und zensiert. "Inzwischen ist der Nahe Osten zu nennen, beim sogenannten 'arabischen Frühling' gab es auch das Phänomen Social Media-Aktivität", unterstreicht Elter. Hier könnte es sich aber um Journalisten handeln, die bloggen oder twittern, weil andere Kanäle staatlich kontrolliert werden. "Denn wenn es "freie" Zeitungen und Sender gegeben hätte, hätte die Situation vermutlich anders ausgesehen."

Quelle: www.pressetext.com / Oranus Mahmoodi

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