"In die Sonne schauen" geht für Deutschland ins Oscar-Rennen
Der Spielfilm "In die Sonne schauen" von Mascha Schilinski geht für Deutschland bei der 98. Oscar-Verleihung in der Kategorie "Best International Feature Film" ins Rennen. Nach Sichtung der fünf eingereichten Filme am 20. und 21. August in München hat die unabhängige Jury das Generationen-Drama ausgewählt, teilte die zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens, "German Films", am Donnerstag mit.
Der Film erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen - Alma
(1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) - deren
Leben miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit
oder Jugend auf einem abgeschiedenen Vierseitenhof in der Altmark. Als
sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten in dem Film
die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.
Die
Jury begründet ihre Wahl damit, dass das Drama "formal kompromisslos,
emotional existenziell und künstlerisch einzigartig" sei. "Über ein
Jahrhundert hinweg verwebt der Film die Leben von vier Frauen, die gegen
Enge, Gewalt und gesellschaftliche Zwänge kämpfen. Ein Werk von
seltener Dringlichkeit, meisterlich inszeniert, poetisch, universell,
mutig", erklärten die Jury-Mitglieder. Der Film sei "ein körperliches
Erlebnis, das nachhallt und sich ins Gedächtnis brennt".
Die
Regisseurin von "In die Sonne schauen", Mascha Schilinski, bedankte sich
dafür, Deutschland bei den Oscars vertreten zu dürfen. "Die bisherige
Reise des Films mit der Auszeichnung des Preises der Jury beim
diesjährigen Filmfestival in Cannes und die Freude, nun Deutschland auch
bei den Oscars vertreten zu dürfen, steht für uns dafür, dass es sich
lohnt, an die eigene künstlerische Vision zu glauben", erklärte sie. Die
Produzenten Maren Schmitt, Lucas Schmidt und Lasse Scharpen
bezeichneten die Auswahl als "besondere Ehre" und verwiesen darauf, dass
in der 98-jährigen Geschichte der Oscars von Frauen inszenierte Filme
immer noch stark unterrepräsentiert seien.
Die "Academy" plant,
Anfang November eine Liste aller in der Kategorie "Best International
Feature Film" eingereichten Titel zu veröffentlichen. Im letzten Jahr
hatten 85 Länder Filme angemeldet. Die 15 Titel umfassende Shortlist für
diese Kategorie soll am 16. Dezember 2025 verkündet werden. Aus dieser
Shortlist sollen die fünf nominierten Filme ausgewählt und am 22. Januar
2026 bekanntgegeben werden. Die Oscar-Verleihung soll schließlich am
15. März 2026 stattfinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur