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Nachhaltigkeit lohnt

Archivmeldung vom 07.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Auf dem 13. Finanzplatztag der WM Gruppe, der gerade in der IHK Frankfurt stattfand, hat ein Thema dominiert: die nachhaltige und grüne Geldanlage. Dabei hat Ali Masarwah von Morningstar in einem bemerkenswerten Vortrag aufgezeigt, dass nachhaltige Investments nicht nur ein Modethema in der Fondsindustrie sind, sie wachsen realiter mit gigantischen Raten.

So kommen ESG-Fonds, also Produkte, bei denen Aktien nach Aspekten von Environmental (Umwelt), Social und Governance (ESG) ausgewählt werden, laut Morningstar inzwischen für rund 35 Prozent der Mittelzuflüsse europäischer Fonds auf. Tendenz weiter steigend. "40 Prozent des Neugeschäfts in Publikumsfonds sind 2019 auf nachhaltig investierende Produkte entfallen", stellt Tobias C. Pross, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, fest. "Der Zufluss ist Ausdruck eines starken Votums von Anlegern, wie ich aus zahlreichen Kundenbeziehungen bestätigen kann."

In der Gesellschaft hat ein Bewusstseinswandel eingesetzt, weil der Klimawandel real ist und unsere Lebensgrundlagen bedroht. Seriöse wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zudem, dass Feinstaub, Luft- und Umweltverschmutzung die Lebenserwartung des Einzelnen im Durchschnitt stärker verkürzen als zum Beispiel ein Faktor wie Rauchen.

Schon allein, um den Klimawandel zu begrenzen (oder wenn möglich ganz zu verhindern) und um die (Um-)Welt zu verbessern, lohnt es sich für Anleger allemal, nachhaltig zu investieren. Institutionelle Anleger wie Stiftungen oder Pensionskassen haben dies schon vor geraumer Zeit erkannt. Nun folgen die privaten Anleger, zumal die Fondsindustrie immer mehr nachhaltige Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen zur Verfügung stellt. Inzwischen kostet es den Anleger, wenn überhaupt, etwas höhere Gebühren, um in nachhaltige Produkte zu investieren. Auch sind mehr und mehr ESG-Fonds im Mantel der preisgünstigen börsennotierten Indexfonds (ETFs) zu haben. Nicht nur aktives, sondern auch passives Management wird zunehmend nachhaltig.

Die Fondsindustrie hat die Zeichen der Zeit erkannt und schreibt sich nachhaltiges Investieren auf die Fahnen. So hat mit BlackRock auch der größte Vermögensverwalter der Welt Sustainability zu seinem neuen Investmentstandard erhoben und ist dabei, die Zahl der iShares-ESG-ETFs zu verdoppeln. Praktisch alle Anbieter legen herkömmliche Fonds in nachhaltiger Form auf. So gibt es zum Beispiel einen bewährten Mischfonds wie den UniRak inzwischen auch als grüne Variante.

Doch die nachhaltige Geldanlage lohnt sich nicht allein, um die Welt zu verbessern. ESG-Fonds haben in der Vergangenheit eine überdurchschnittliche Performance erzielt und weisen gegenüber herkömmlichen Produkten ein deutlich besseres Rendite-Risiko-Profil auf, hat Analyst Masarwah auf dem Finanzplatztag aufgezeigt. So erhält ein wesentlich höherer Prozentsatz der ESG-Fonds eine Top-Bewertung von vier oder fünf Sternen der Ratingagentur Morningstar als im gesamten Fondsuniversum. Masarwah weist zu Recht darauf hin, dass dies Vergangenheitswerte sind, die keine Gewähr für die Zukunft bieten. Aber der Analyst stellt darüber hinaus fest, dass Unternehmen, die ESG-Champions sind, Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Firmen haben und ein geringeres Risiko aufweisen. Laut Morningstar steht ESG für das, was Anleger bei Firmen gerne mögen: Qualität, finanzielle Gesundheit und niedrige Volatilität, also Stabilität.

Dieselbe Meinung vertritt DWS-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen. Er sagt, für viele Branchen sei eine klimafreundliche Wirtschaftspolitik ein Risiko. "Diese Risiken können Investoren umgehen, indem sie Investitionen dort vermeiden." Große wirtschaftliche Chancen böten hingegen jene Branchen und Unternehmen, die einen positiven Beitrag zu Nachhaltigkeitsthemen leisten. Sprich: Nachhaltigkeit lohnt, gerade für Investoren.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Werner Rüppel

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