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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Öl

Archivmeldung vom 15.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man kann es drehen und wenden wie man will. Ohne Öl ist die Weltwirtschaft aufgeschmissen. Die Energie des schwarzen Golds sorgt dafür, dass alles - im wahrsten Sinne des Wortes - wie geschmiert läuft. Die Abhängigkeit von dem so wertvollen Rohstoff ist es auch, die sowohl den Öl fördernden Ländern als auch den Ölkonzernen eine unglaubliche Macht beschert. Der Umgang mit der Katastrophe im Golf von Mexiko spricht Bände. Ob Ursache oder Folgen - es wird geredet, beschönigt, vertuscht.

Vor allem aber wird der Schwarze Peter hin und her geschoben. Die Verantwortung für das Desaster will keiner der Beteiligten übernehmen. Der Grund dafür ist in erster Linie in den Schadensersatzforderungen zu sehen. Weder BP noch der Betreiber der Plattform will alleine am Pranger stehen. Milliardenzahlungen stehen im Raum. Auch wenn nach den ersten Untersuchungen festzustehen scheint, dass sowohl technische als auch menschliche Fehler zur Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon, dem Tod von elf Menschen und einer Umweltbelastung unvorstellbaren Ausmaßes geführt haben - die Politik kann sich hier keinesfalls aus der Verantwortung stehlen. Denn mehr und mehr wird auch klar, dass die Genehmigung von Bohrungen oder die Kontrolle der Sicherheitsmaßnahmen äußerst lasch gehandhabt wurden. Die Sicherung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen haben so manchen Blick getrübt oder die Augen sogar ganz verschlossen. Ein Fehler, wie längst allen Beteiligten klar ist. Zwar lässt sich das Rad nicht mehr zurückdrehen. Doch aus den Fehler müssen dringend Lehren gezogen werden. Experten gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte des Öl- und Gasbedarfs in den kommenden zehn bis 15 Jahren aus Meeresgebieten gefördert werden müsse, um die Energieversorgung überhaupt gewährleisten zu können. Allein die Entwicklung in China werde den Bedarf um ein Vielfaches erhöhen. Also wird weiter nach Öl gesucht und gebohrt. Und das in den Tiefen des Meeres und in der Arktis. Wenn es in diesen ökologisch besonders anfälligen Bereichen zu Unglücken kommt, sind die Folgen wie jetzt im Golf von Mexiko fatal. Politik und Industrie sind deshalb gefordert, alles nur Erdenkliche zu unternehmen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Das funktioniert nur, wenn es international geltende Regeln gibt, die dann auch über Landesgrenzen hinweg kontrolliert werden können. An finanziellen Aufwendungen dürfen solche Maßnahmen nicht scheitern. Schließlich verdienen sich die Konzerne mit dem schwarzen Gold ohnehin schon eine goldene Nase. Und das noch eine recht lange Zeit. Öl ist nämlich ein endlicher und deshalb immer teurer werdender Rohstoff. Just deshalb ist es wichtig, alternative Energien möglichst schnell besser nutzbar zu machen. Nur so ist die Energieversorgung der Zukunft sicher.

Quelle: Westfalen-Blatt

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