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Lausitzer Rundschau: Zum G8-Gipfel

Archivmeldung vom 06.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es gibt bei diesem Gipfel an der Ostsee eines, was sie einen könnte, die drinnen hinterm Zaun, die draußen davor und die in sicherer Distanz, die glauben, ohne ihre Anmerkungen gehe es auch nicht. Es ist der Hang zur Superlative.

Der Gipfel der Gipfelstürmerei ist ohne Zweifel die absurde Forderung, die für den Antiterroreinsatz trainierte GSG 9 auf die Straße und in den Kampf gegen den schwarzen Block zu schicken. Da mischen sich Supermann-Fantasien mit einer völligen Unterschätzung der Fähigkeiten weniger spezialisierten Polizeieinheiten. Der wirkliche Ernstfall wäre es, wenn die Eliteeinheiten tatsächlich gebraucht würden, aber unabkömmlich wären, weil sie gerade mit der Beweissicherung von Landfriedensbruch beschäftigt sind. Aber offensichtlich ist in diesen Tagen auf allen Hinterbänken und Stammtischen der Hang groß, allumfassend aufzurüsten. Wer so auf den schwarzen Block der Politkriminellen reagiert, hat denen den allerbesten Dienst erwiesen. Denn tatsächlichen Grund für Notstandsmaßnahmen gibt es keinen. Was in Rostock passierte an schlimmen Gewaltexzessen, musste man andernorts auch schon ertragen. Dass in Rostock am Ende die Situation nicht völlig außer Kontrolle geriet, hat ja mit den vielfältigen anderweitigen Erfahrungen der Polizei und ihrer bewundernswerten Lernfähigkeit zu tun. Neu ist die grenzenlose Aufgeregtheit, die sich weniger aus der Wirklichkeit als vielmehr aus dem Drang zu Spitzenleistungen im verbalen Kraftakt erklären lässt. Es bleibt immerhin noch die Hoffnung, dass das in Heiligendamm versammelte Spitzenpersonal sich nicht anstecken lässt von der bei deutschen Provinzpolitikern offenbar weit verbreiteten Sucht nach der finalen Rettungsforderung. Man stelle sich mal vor, Angela Merkel würde angesichts der Risiken der Treibhausgase ihre Kollegen mit ähnlich disqualifizierenden Vorschlägen konfrontieren, die einige Innenpolitiker ihrer Partei entwickeln.
Dabei hat dieser Drang zur Superlative so manches von dem verdeckt, was tatsächlich an Neuem und Bemerkenswertem zu vermelden ist. Dazu gehören die vielfältigen, mutigen Versuche von Demonstranten, Gewalttäter zu stoppen. Dazu gehört die klare Distanzierung der Veranstalter von den Steinewerfern. Das war tatsächlich eine Spitzenleistung und davon kann es zu viel gar nicht geben.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau

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