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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu VW und Porsche

Archivmeldung vom 24.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Hauen und Stechen zwischen Volkswagen und Porsche ist vorbei. Endlich. Zwar dürfen sich die Wolfsburger als Sieger fühlen, und die Stuttgarter müssen ihre Niederlage eingestehen. Doch bei näherem Hinsehen haben beide Unternehmen verloren - eine Menge Ansehen.

Nicht nur, dass der vornehmlich zwischen Ferdinand Piëch und Wendelin Wiedeking ausgetragene Machtkampf viel zu lange gedauert hat. Vor allem die Art und Weise der Auseinandersetzung hinterlässt tiefe Risse im Lack der ansonsten glänzend dastehenden Unternehmen. Jetzt gilt es, die Spuren der Schlammschlacht schnell zu beseitigen. Alle Beteiligten müssen dafür an einem Strang ziehen. In diesem Fall hat der neue Großkonzern, in dem Porsche als zehnte Marke unter das Volkswagen-Dach fährt, alle Chancen, in der Zukunft zur Nummer 1 unter den Autobauern aufzusteigen und den bisherigen Krösus Toyota von der Spitze zu verdrängen. Ein Plan, der vermutlich von Anfang an hinter den Aktivitäten von Ferdinand Piëch stand. Der mit messerscharfem Verstand ausgestattete Stratege soll es schließlich gewesen sein, der seinen einstigen Lieblings-Vorstand Wiedeking beauftragt hatte, ein Übernahmeszenario zu entwickeln. Ein Auftrag, den der zusammen mit Finanzvorstand Holger Härter mit genialen Ideen, aber auch mit List und Tücke zunächst erfolgreich auf den Weg brachte. Doch Bankenkrise, das von der EU nicht gekippte VW-Gesetz und eine persönliche Fehde mit VW-Aufsichtsrat Piëch führten Wiedeking von der Überholspur in ganz schweres Gelände. Der ansonsten so bodenständige Westfale hatte mit seinen selbstgefälligen Auftritten VW-Betriebsrat und -Belegschaft sowie vor allem Piëch gegen sich aufgebracht. Ein aus dessen Sicht unverzeihlicher Vorgang. Und so drehte der gewiefte Patriarch den Spieß um, nahm seinerseits den Mann unter Beschuss, der Porsche vom Sanierungsfall zum weltweit profitabelsten Autobauer gemacht hatte. Jetzt, da die Schlacht geschlagen ist, steht VW-Patriarch Ferdinand Piëch - wie schon so oft - als der ganz große Gewinner da. Nicht nur, dass Wiedeking das Feld räumen musste. Die Familien Piëch und Porsche haben auch die Macht bei VW übernommen, besitzen sie doch 51 Prozent der Aktien. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das VW-Gesetz Ziel neuer Aktivitäten wird, um dem Land Niedersachsen das Vetorecht zu entziehen und die Herrschaft weiter auszubauen. Darauf sollte sich Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), der jetzt den Schulterschluss mit Piëch übte, schon einmal einstellen. Die Beschäftigten bei VW und Porsche indessen müssen sich ebenso wie alle anderen Marken unter dem Dach des neuen Auto-Giganten keine Sorgen machen. Der Großkonzern ist bestens aufgestellt, um die automobilen Anforderungen der Zukunft zu meistern.

Quelle: Westfalen-Blatt

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