WAZ: Russen drohen mit Konfrontation: Stimmungstief
Archivmeldung vom 06.06.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Dialog ist nicht unbedingt eine Stärke von George W. Bush, eines Mannes mit festem Weltbild. Belehrungen sind auch nicht die Gesten, die der US-Präsident auf dem diplomatischen Parkett besonders schätzt. Ähnlich, nein, genauso denkt der russische Staatschef Wladimir Putin.
Das US-russische Verhältnis hat sich in
den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert, vor allem Putin
nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er andere G-8-Teilnehmer des
"Imperialismus" verdächtigt und mit einem neuen Wettrüsten droht.
Die bisherige außenpolitische Bilanz der Präsidentschaft Bushs ist
katastrophal. Angela Merkel wird viel dafür tun müssen, dass nicht
auch noch Europa im Schlepptau der USA konfrontativ auf die Russen
wirkt, die erneut einen Kalten Krieg anbrechen sehen. Gewiss, die
starken Worte Putins dienen auch der Verbesserung der eigenen
Position in Heiligendamm. Sie gehören zu einer Konferenztaktik,
ähnlich wie die Entdeckung des Weltklimas eine Woche vor dem Gipfel
durch Bush. Die Positionen Putins jedoch als bloße Rhetorik zu
verharmlosen, wäre dumm.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung