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Westdeutsche Zeitung: Der Ölpreis

Archivmeldung vom 08.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist ein verhängnisvolles Zusammenspiel von Fakten und Spekulantentum, das derzeit den Ölpreis von einer Rekordmarke zur nächsten treibt. Die Zeche dafür zahlt der Verbraucher - an der Zapfsäule, aber auch im Supermarkt in Form von teureren Lebensmitteln und Konsumgütern. Die Zeche zahlt aber auch die Wirtschaft, die Ölpreise von mehr als 100 Dollar je Barrel nur noch schwer auffangen kann.

Es gibt durchaus handfeste Argumente, die derzeit für einen hohen Ölpreis sprechen. In den vergangenen Wochen kreiste die Ursachenforschung um die Sorge der Anleger vor den Auswirkungen möglicher Wirbelstürme in den Ölfördergebieten im Golf von Mexiko oder um die Furcht der Investoren vor einem Einmarsch türkischer Truppen in den Norden des wichtigen Ölförderlandes Irak. Auch der enorme Energiehunger der asiatischen Boomländer vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen spielte immer wieder eine Rolle. Doch die realpolitischen Argumente allein können einen derart starken Preissprung beim Öl nicht erklären. Das Pech der Verbraucher ist es, dass internationale Spekulanten sich auf dem Ölmarkt austoben. Ein Grund dafür ist die US-Hypothekenkrise, die Rohstoffe als alternatives Anlageobjekt für Investoren zusehends attraktiver werden lässt. Und diese Investoren wollen die 100-Dollar-Marke für einen Barrel Rohöl knacken.
Da bleibt den Verbrauchern nur als schwacher Trost, dass zum einen der starke Euro die Auswirkungen des hohen Ölpreises in Europa derzeit abdämpft. Ohne diesen Effekt wären die Spritpreise an den Zapfsäulen noch um einiges höher. Zum anderen haben alle Spekulationsblasen die Eigenschaft, dass sie irgendwann einmal platzen werden. Da wird es beim Ölpreis keine Ausnahme geben. So lange aber die Spekulationen mit dem Öl wie geschmiert laufen, könnten die hohen Preise zur globalen Wachstumsbremse werden. Und sie führt zu der Erkenntnis, dass die Verbraucher schnell zum Spielball in der globalen Welt werden können. Das hat sich bereits deutlich bei der "Heuschrecken-Debatte" gezeigt. Das Fatale ist zudem, dass es immer noch kaum Alternativen zum Öl gibt. Da aber müssen sich alle Industrieländer an die eigene Nase fassen.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Zeitung


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