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Neue Westfälische (Bielefeld): Milleniumsgipfel zur Armutsbekämpfung

Archivmeldung vom 21.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vielen Kritikern waren die sogenannten Milleniumsziele zu schwammig, nachdem sie von 189 Staats- und Regierungschefs abgenickt worden waren. Zehn Jahre später muss sich die Weltgemeinschaft eingestehen, dass der Kampf gegen Armut und Elend bislang gescheitert ist - vielleicht auch an der Halbherzigkeit. Die Ziele gerieten jedenfalls schnell wieder aus dem Fokus. Und dann kam die weltweite Wirtschaftskrise, der jetzt alle die Schuld daran geben, dass die Kluft zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden so groß ist wie immer.

Dass die für die betroffenen Länder dramatische Umstrukturierung der deutschen Entwicklungshilfe schon viel früher beschlossen wurde, wird dabei gerne vergessen. Nachdem die Grenzen um Europa dicht gemacht wurden, erreicht uns das Leid der Menschen nicht mehr persönlich. Wir sehen die Bilder im Fernsehen und in Zeitungen: Ein kleiner Junge in Kenia, der sterben muss, weil er nicht die Medikamente bekommt, die sein Leben retten könnten; eine pakistanische Familie, die erst vor dem Krieg und dann vor den Fluten flüchten musste; Kindersoldaten in Somalia, die das Lachen verlernt haben. Ihr Krieg ist eine Katastrophe, für die aber nicht die Natur, sondern Menschen verantwortlich sind. Und solange die Industrienationen erst mit Rüstungsexporten und dann am Wiederaufbau der zerstörten Länder Milliarden verdienen, werden wir diese Bilder noch lange ertragen müssen. Die bescheidene Zwischenbilanz der Milleniumsziele zeigt, dass sich eine bessere Welt nicht am Reißbrett planen lässt - zumal die handelnden Personen in Theorie und Praxis aus unterschiedlichen Gruppen kommen und unterschiedliche Interessen vertreten. Fortschritte der Armutsbekämpfung in Asien, China und Indien zeigen, dass es vielen gar nicht um die Ärmsten geht. Lieber hilft man dort, wo es später was zu holen gibt.

Quelle: Neue Westfälische

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