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Südwest Presse: Kommentar zum Vorgehen arabischer Staaten gegen Katar

Archivmeldung vom 06.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Für die arabischen Potentaten war der Trump-Besuch in Riad die langersehnte Absolution. Eine dreistellige Milliarden¬summe ließen sich die Öl-Monarchen auf der Arabischen Halbinsel das zweitägige Tete-à-Tete mit dem neuen Mann im Weißen Haus kosten. Der badete in der opulenten Wertschätzung seiner Gastgeber und erteilte bereitwillig grünes Licht für deren Machtambitionen nach außen und nach innen. Und so wundert es nicht, dass das saudische Königshaus bereits zwei Wochen danach die erste Ernte dieser rekordhaft teuren Einladung einzufahren versucht.

Die Saudis und ihre Vasallen im Golfkooperationsrat haben den aufgekratzten US-Präsidenten so verstanden, dass nun endlich die arabisch-amerikanische Front gegen den Iran steht und offene Rechnungen mit Dissidenten in den eigenen Reihen beglichen werden dürfen. Dabei trifft der Vorwurf sehr wohl zu, das superreiche Katar finanziere Islamisten.

Das Gleiche gilt jedoch auch für Saudi-Arabien und Kuwait, was sich bisher aus dem Familienkrach am Golf heraushält. Nach der Statistik des Londoner "King's College" gehen 94 Prozent aller Terrortoten seit 2001 auf das Konto sunnitischer Extremisten, die sich irgendwann von der wahabitischen Ideologie infizieren ließen.

Dieses mörderische Gift wurde nicht nur mit katarischen, auch mit saudischen und kuwaitischen Petrodollar global verbreitet. Insofern könnte sich das forsche Auftreten der Saudis schon bald als Bumerang erweisen. Denn die Attentate in Nahost und Europa werden weitergehen, wie zuletzt in Manchester, Minia, Bagdad und London. Und sie werden mehr denn je die Frage aufwerfen, wo überall die geistigen Brandstifter sitzen.

Quelle: Südwest Presse (ots)

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