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Der Anfang ist gemacht

Archivmeldung vom 15.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Für neuen Weihnachtsschmuck und Lametta dürfte auch im Coronajahr gesorgt sein. Chinas Exporteure feiern eine kleine Wiederbelebungsparty und stellen zufrieden fest, dass erste Orders für das Weihnachtsgeschäft aus westlichen Nationen üppiger ausfallen als befürchtet. Chinas Außenhandelsdaten im Juni zeigen, was schon Einkaufsmanagerindizes in USA und Eurozone angedeutet hatten: Mit der Lockerung von Restriktionen kommt der globale Konsumgüterhandel wieder in Schwung, was dem Exportweltmeister China sehr zur Freude gereicht.

Ein kleiner Anstieg der chinesischen Exporte gibt einen Vorgeschmack auf eine kräftigere Belebung in der zweiten Jahreshälfte. Interessanter noch ist der Anstieg der chinesischen Importe um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Hier hatte der Expertenkonsens nämlich ein klaffendes Minus von rund 9 Prozent erwarten lassen. In erster Linie kann man dies als Signal verstehen, dass Chinas latente Konsummüdigkeit ein Ende nimmt und die Binnennachfrage im Reich der Mitte endlich aus der Corona-Falle findet. Chinas Außenhandel muss freilich noch einen kräftigen Zahn zulegen, um auch wieder einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts zu leisten. Immerhin aber ist ein Anfang gemacht.

Bei Chinas Wirtschaftsverantwortlichen zeigt man vorerst allerdings nur gedämpften Optimismus, die Handelsperformance steht auch in der zweiten Jahreshälfte noch vor einigen Unwägbarkeiten. Sie hängen mit einer ganzen Latte an politischen Streitigkeiten zusammen, die China in den letzten Wochen und Monaten mit angezettelt hat und die das Beziehungsgeflecht zu Ländern wie Australien, Großbritannien, Indien und Kanada, um nur einige wenige zu nennen, schwer beschädigen.

Und dann ist da noch der Elefant im Raum, nämlich verschärfte Streitigkeiten zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften. Zwar betont Washington, dass an der im Januar vereinbarten ersten Phase eines bilateralen Handelsabkommens weiter festgehalten werden soll. Gegenwärtig ist allerdings nicht absehbar, dass China die Zusagen für Importwerte von Agrargütern und Rohstoffen auch nur annähernd erfüllen kann oder will. Angesichts wachsender geopolitischer Spannungen und eines neuen Konflikts um Hongkongs Autonomiestatus sieht es nicht danach aus, dass der Deal noch vor den US-Wahlen in eine zweite Phase übergehen wird. So richtig "weihnachten" will es also doch noch nicht.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Norbert Hellmann

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