Rheinische Post: Elternfreiheit
Archivmeldung vom 05.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ergebnisse des Prognose-Unterrichts für Grundschulkinder zeigen: Die Einschränkung der Elternfreiheit bei der Wahl der Schule hat faktisch kaum Auswirkungen. 1850 Viertklässler müssen eine andere als die von den Eltern gewünschte Schule besuchen - bei 189.000 Viertklässlern insgesamt und 15.000 Kindern, die jedes Jahr die Schulform wechseln müssen, weil sie an einer Schule scheitern.
Zugleich aber wird das Misstrauen gegenüber Prognosen geschürt.
Immerhin dürfen 38 Prozent der Kinder nach dem dreitägigen
Probeunterricht entgegen der Grundschul-Empfehlung doch die
gewünschte Schulform besuchen. Wer hat nun Recht - die
Grundschullehrer oder die Prognose-Experten?
So wird es Kritiker der verbindlichen Grundschulgutachten nicht
trösten, dass der Staat in relativ wenigen Fällen den Elternwunsch
zurückweist - der Zweifel an allen Prognosen bleibt. Die
Grundschullehrer mag es trösten, dass sich Eltern und Lehrer bei mehr
als 98 Prozent der Kinder einig sind - dieser Wert lässt auf ein
hohes Maß an Verantwortung und Vernunft auf beiden Seiten schließen.
Die Landesregierung aber zahlt einen hohen Preis: Sie setzt sich dem
Vorwurf aus, dass der Staat ohne klaren Ertrag an Freiheitsrechten
der Familien herumschraubt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post