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Neue Westfälische (Bielefeld): Papstbesuch in Großbritannien

Archivmeldung vom 17.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es gehört zur erklärten Mission seines Pontifikats: die moderne Gesellschaft vor den Gefahren des Säkularismus zu warnen. Jetzt hat sich Benedikt XVI. bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien einer besondere Herausforderung gestellt. Er hat es ja nicht nur mit einem Land zu tun, in dem der anti-katholische Reflex tiefe Wurzeln hat. Nach der Abspaltung von Rom vor fast einem halben Jahrtausend setzte in England eine Verfolgung von "Papisten" ein, die generell als Staatsfeinde betrachtet wurden.

Noch heute gebietet die Verfassung, dass kein Katholik auf den britischen Thron gelangen darf. Und wer unter den Royals katholisch heiratet, verliert seinen Platz in der Thronfolge. Andererseits spielt das alles eine immer geringere Rolle, weil auch die Religion selbst einen immer niedrigeren Stellenwert in der Gesellschaft behaupten kann. Wenn der Erzbischof von Canterbury, Primas der anglikanischen Kirche, eine Rede hält, hört kaum jemand hin. In den öffentlichen Debatten spielen Kirchenführer so gut wie keine Rolle. Rund zwei Drittel der Briten können mit Religion wenig anfangen. Das Königreich ist ein zutiefst säkulares Land, mit einer generell liberalen Einstellung gegenüber Homosexualität, Geburtenverhütung, Abtreibung oder Stammzellenforschung - alles Themen also, bei den der Papst überkreuz mit seinen Gastgebern liegt. Dominik XVI. ist kein Mann der Kompromisse, das hat er schon in seiner kurzen Ansprache beim Empfang durch die Queen deutlich gemacht. Er will weiterhin mahnen und warnen und den Glauben als zentrales Fundament der Gesellschaft wiederbeleben. So sehr seine Gastgeber, die britische Regierung und die Queen, ihm dabei Erfolg wünschen mögen: Die britischen Untertanen werden schwerer für seine Botschaft zu gewinnen sein.

Quelle: Neue Westfälische

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