Söder stellt individuelles Asylrecht infrage
Archivmeldung vom 31.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schlägt eine grundlegende Reform des Asylrechts vor. Dabei soll das individuelle subjektive Recht auf Asyl im Kern abgeschafft werden.
"Es braucht endlich eine grundlegende Migrationswende. Wir müssen das 
Asylrecht ändern, es ist nicht mehr zeitgemäß", sagte der 
Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende der "Welt am Sonntag". "Das 
individuelle subjektive Recht auf Asyl muss umgewandelt werden. Dann 
entscheidet Deutschland, wer in unser Land kommt - und nicht jeder 
Einzelne hat ein Recht dazu. Wir können dann festlegen, in welcher 
Dimension wir helfen und integrieren können, aber auch, wen wir für den 
Arbeitsmarkt brauchen", sagte Söder.
Der CSU-Vorsitzende fordert 
darüber hinaus weitere Maßnahmen: "Wir müssen all jene an den deutschen 
Grenzen zurückweisen können, die klar erkennbar keinen Anspruch auf 
Schutz haben. Zum Beispiel, weil sie bereits aus einem sicheren 
Drittstaat kommen. Auch die Abschiebepraxis muss geändert werden. Wer 
kein Aufenthaltsrecht hat und sich bei einer Abschiebung weigert, das 
Land zu verlassen, oder eine Straftat begeht, muss in Abschiebearrest 
genommen werden. Und wir müssen die Leistungen für abgelehnte 
Asylbewerber auf das Minimum reduzieren. Allein das wäre Anreiz für 
viele, Deutschland wieder zu verlassen."
Der Forderung des 
CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, vorerst keine Schutzsuchenden aus 
Syrien und Afghanistan mehr aufzunehmen, schließt sich Markus Söder an. 
"Ein genereller Aufnahmestopp von Menschen aus diesen Ländern ist 
vermutlich rechtlich nicht ganz einfach umzusetzen, dennoch wäre es der 
richtige Schritt. Wir brauchen endlich eine Atempause", erklärte er. 
"Syrer und Afghanen genießen in Deutschland den sogenannten subsidiären 
Schutz. Sie müssen also kein Asylverfahren durchlaufen. Der Einzelfall 
wird deshalb nicht mehr geprüft. Ich halte das für einen Fehler, der 
korrigiert werden muss", fordert der Ministerpräsident. Das 
Oberverwaltungsgericht Münster habe ein wegweisendes Urteil gesprochen, 
wonach nach Syrien abgeschoben werden dürfe. Demnach wären Teile des 
Landes sicher, es brauche daher keinen subsidiären Schutz und es könne 
auch abgeschoben werden.
Der bayerische Ministerpräsident ist 
sicher, dass bei einer Mitwirkung der Ampel-Koalition entsprechende 
Beschlüsse rasch, noch 2024 umgesetzt werden könnten. "Der Bund könnte 
ab morgen eine Regelung in Kraft setzen, wonach an den Bundesgrenzen 
zurückgewiesen wird. Wir könnten binnen kürzester Zeit den 
Abschiebearrest und die Bezahlkarte flächendeckend einführen. Wir 
könnten mit Syrien und Afghanistan die Rücknahme ihrer Bürger 
vereinbaren", so Söder. "All das ließe sich umsetzen und hätte große 
Wirkung. Auch eine grundlegende Verfassungsänderung beim Asylrecht ließe
 sich noch in diesem Jahr machen. Wir stehen bereit. Wer bremst, sind 
wie immer die Grünen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur


        
      
      