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Neue MH17-Enthüllungen: AntiBellingcat legt nach

Archivmeldung vom 20.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Buk-Modifikation9А310 9К37 ohne Klappstufe. Bild: Screenshot aus dem AntiBellingcat-Bericht.
Die Buk-Modifikation9А310 9К37 ohne Klappstufe. Bild: Screenshot aus dem AntiBellingcat-Bericht.

Die Recherchegruppe AntiBellingcat, die die westlichen Ermittlungen zur MH17-Katastrophe analysiert, hat nach eigenen Angaben neue Fälschungen und Manipulationen entdeckt, die Russland hätten diffamieren sollen. So widerlegt die Gruppe die Behauptung, der Jet mit 298 Insassen sei mit einem aus Russland gebrachten Raketensystem abgeschossen worden. Dies berichtet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "In den neuen Enthüllungen setzen sich die Hobby-Ermittler mit dem Bellingcat-Bericht „Buk 3х2»: Das Geheimnis der verlorenen Zeit“ auseinander, in dem behauptet wurde, dass die malaysische Boeing mit 298 Insassen an Bord mit einer aus Russland gebrachten Buk-Rakete über der Ost-Ukraine abgeschossen worden sei.

In dem Bericht hatten Bellingcat-Ermittler zwei Bilder des Flugabwehr-Raketensystems Buk miteinander verglichen. Das erste Foto wurde im Juni 2014 im Gebiet Belgorod (Russland) aufgenommen und zeigte eine Buk-Anlage der 53. Flugabwehrbrigade der russischen Armee. Das zweite Buk-Foto wurde von der französischen Illustrierten „Paris Match“ im Raum Donezk (Ost-Ukraine) gemacht.

Aus einer Gegenüberstellung von Kratzern, Dellen und sogar Ölflecken schlossen die Bellingcat-Forscher, dass es sich um ein und dasselbe System handle und dass dieses System am 17. Juli 2014 die Rakete auf die malaysische Boeing abgefeuert habe.

Alte Modifikation

Während ihrer Suche nach Gemeinsamkeiten haben Bellingcat-Spezialisten jedoch einen unverkennbaren Unterschied an der Konstruktion übersehen: Die Klappstufe an der linken Seite, konstatiert die Gruppe AntiBellingcat in ihrem Gegenbericht.

„Die Sofa-Ermittler von Bellingcat wussten offenbar nicht, dass nur jene Buk-Modifikationen, die ab 1984 hergestellt wurden, mit solchen Klappstufen ausgestattet sind.“

Und tatsächlich ist am Buk-Fahrzeug der russischen Armee, das bei Belgorod fotografiert wurde, hinten links die ausgeklappte Klappstufe (Seite 8 des Bellingcat-Berichts) deutlich erkennbar. Dagegen hat das in der Ost-Ukraine fotografierte Buk-System keine Klappstufen, weder ausgeklappt noch eingeklappt.

„Das kann nur eines bedeuten: Das sind zwei verschiedene Buk-Modifikationen“, schlussfolgert AntiBellingcat.

Auf weiteren Seiten entkräftet AntiBellingcat die Beteuerungen der Kiewer Regierung, es habe zum Zeitpunkt der Katastrophe keine ukrainischen Buk-Systeme in der Region gegeben.

Die Blogger veröffentlichen ein Screenshot des ukrainischen TV-Senders „24“, der am 14. Juli 2014 in einem Kriegsbericht aus Donbass einen ukrainischen Waffenkonvoi zeigte. Im Untertitel wurde die fahrende Technik zwar als ukrainische „Artillerie“  bezeichnet, die mehrere „russische Panzer zerschlagen“ haben soll. Dennoch ist auf einem der Laster ein Flugabwehr-System 9А310М1 Buk-M 1 sichtbar.

Auf den Seiten 10 bis 14 der AntiBellingcat-Recherche sind Youtube-Links und Bildschirmfotos aus anderen ukrainischen Medien veröffentlicht, die kurz vor der MH17-Katastrophe über die Präsenz ukrainischer Buk-Raketensysteme im Donbass berichtet hatten.

Doch Saroschtschenskoje?

Im letzten Teil versuchen die Rechercheure, über den Abschussort der Rakete Klarheit zu schaffen. Während Bellingcat die russischen Angaben, die Rakete sei südlich von Saroschtschenskoje abgefeuert worden, in Zweifel zieht, bringt AntiBellingcat in seinem Gegenbericht Argumente, die diese Angaben untermauern.

Zuerst listet AntiBellingcat konkrete Truppenteile der ukrainischen Armee auf, die seit März im Donezbecken konzentriert worden und mit Fla-Raketen Buk-M1 bewaffnet gewesen seien. Als Quellen führt die Recherchegruppe konkrete Webseiten an, die im Internet öffentlich zugänglich sind.

Laut weiteren Erhebungen der Gruppe war etwa die 3. Flugabwehr-Raketenabteilung (Einheit Nummer А-1973) des 156. Fla-Raketenregiments (Einheit Nummer А1402) zuerst in Lugansk stationiert und wurde spätestens Anfang März nach Saroschtschenskoje verlegt.

Die Hobby-Ermittler berufen sich dabei auf eine Militärkarte, die die Donbass-Milizen in ihren Besitz gebracht hatten. Die Karte soll dem Kommandeur der 95. Luftlandebrigade der ukrainischen Streitkräfte gehört haben und die Disposition der Truppen per Anfang Juli 2014 darstellen.

Darauf sind Buk-Stellungen im Raum Saroschtschenskoje eingezeichnet. „Das ist eben jene Gegend, von der aus nach Erkenntnissen des russischen Waffenbauers Almaz-Antey die Buk-Rakete auf die MH17 abgefeuert wurde“, schreibt AntiBellingcat.

„Die Nummer der Einheit, zu der die Raketenanlage gehörte, ist auf der Karte nicht angegeben. Doch es lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten, dass es sich um die Technik der 3. Abteilung des 156. Fla-Raketenregiments handelt.“

General: MH17-Abschuss war ein tragischer Zufall

Der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine Flug MH17 über der Ostukraine war laut dem russischen Militärexperten Alexander Tasechulachow keine Absicht, sondern eher ein tragischer Fehler. Nach seiner Einschätzung hat die Ukraine jedoch „etwas zu verbergen.“

Im Krieg hätte man den Passagierjet mit einem Militärtransporter verwechseln können, mutmaßte Tasechulachow, Generalmajor in Ruhestand, der von 2005 bis 2009 stellvertretender Flugabwehrkommandeur des russischen Heeres war, in einem Gespräch mit dem Fernsehsender RT. „Es war entweder eine geplante Aktion oder ein tragischer Zufall. Ich persönlich neige zu Letzterem.“

Auf die Frage, warum die Schuldigen bislang nicht ermittelt seien, sagte der Experte: Jede Partei gehe ihren eigenen Interessen nach. „Die Amerikaner und John Kerry persönlich hatten bereits am 18. Juli 2014, das heißt einen Tag nach der Katastrophe, erklärt, ‚unwiderlegbare Beweise‘ dafür zu haben, wer und wo geschossen hat. Es sind schon zwei Jahre vergangen, doch die amerikanische Seite hat keinerlei Beweise vorgelegt.“

Das Vorgehen der Ukraine und der niederländischen Ermittler bezeichnete der Experte als nicht nachvollziehbar. „Nach der Tragödie hätten die zuständigen internationalen Stellen die Gegend absperren und alle Materialien sammeln müssen. Wie kann man denn erklären, dass die niederländische Seite vier Monate lang nichts angerührt hatte?“, so Tasechulachow. „Daraus schließe ich, dass die Ukraine etwas zu verbergen hat. Die Objektivität der Ermittlung hängt von der Ukraine ab.“"

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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