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Moskau: MH17-Ermittlungen gestützt auf inkompetente Gutachten

Archivmeldung vom 14.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
MH17: Niederländische und australische Einsatzkräfte untersuchen ein Wrackteil.
MH17: Niederländische und australische Einsatzkräfte untersuchen ein Wrackteil.

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Moskau befürchtet, dass bei den Untersuchungen zum MH17-Absturz der malaysischen Boeing über der Ukraine Begriffe verwechselt und unprofessionelle Gutachten genutzt werden, wie Maria Sacharowa, amtliche Sprecherin des russischen Außenministeriums, Ende letzter Woche erklärte. Dass schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "„Wir gehen davon aus, dass die Untersuchung angesichts des Ernstes dieser Tragödie wirklich auf hohem professionellem Niveau, gerade von kompetenten Fachleuten durchgeführt werden muss. Wir befürchten, und diese Befürchtungen sind begründet, dass Begriffsverwechslungen vorgekommen sind. Statt professioneller Experten, ausgestattet mit den entsprechenden Vollmachten, die die entsprechende Verantwortung für ihr Vorgehen und ihre Worte tragen, treten Leute in Erscheinung — Blogger, Mitfühlende, Interessierte, aber keinesfalls Spezialisten. Und ausgerechnet auf deren Einschätzungen stützen sich die Schlussgutachten, aufgrund deren Einschätzungen werden vorläufige, aber wichtige Schlüsse gezogen“, so Sacharowa.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 auf dem Flug aus Amsterdam nach Kuala Lumpur im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine kamen dabei ums Leben. In der Region lieferten sich damals die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.

Der Sicherheitsrat der Niederlande hatte am 13. Oktober 2015 seinen Bericht zum MH17-Absturz vorgelegt. Darin heißt es, den Absturz der Maschine habe die Explosion eines Gefechtskopfes des Typs 9H314M einer Buk-Luftabwehrrakete der Serie 9M38 auf der linken Seite des Cockpits verursacht.

Der Vize-Chef der russischen Luftfahrtbehörde, Oleg Stortschewoi, hatte die im Abschlussbericht des niederländischen Sicherheitsrates angeführte Beweisgrundlage in Frage gestellt. Die von russischen Spezialisten durchgeführten Untersuchungen und nachgestellten Experimente hätten es ihm zufolge erlaubt, Tatsachen festzustellen, die die Unglaubwürdigkeit der von der niederländischen Seite gezogenen Schlüsse infrage stellen. Diese Daten sind in dem offiziellen Schreiben enthalten, das Stortschewoi nach eingehendem Studium des niederländischen Abschlussberichts durch russische Experten an den Chef des Sicherheitsrates der Niederlande, Tibbe Yustra, geschickt hatte.

Moskau: Westliche Medien ignorieren russische Daten bei MH17-Ermittlung

Westliche Medien ignorieren das Angebot, russische Daten zum Abschuss der malaysischen Boeing in der Ukraine zu verwenden, wie die amtliche Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag erklärte. Bei den Ermittlungen werde „nur eine Linie verfolgt“.

„Leider wurden alle unsere Aufrufe, die überprüften Daten der russischen Seite zu der Tragödie der Boeing im Himmel über der Ukraine außer Acht gelassen“, so Sacharowa.

Wie sie weiter betonte, werden bei den Ermittlungen unprofessionelle Einschätzungen benutzt, was die Tatsachen entstellte.

„Die Beleuchtung dieses Themas in den westlichen Medien und Internet-Blogs sowie die Art und Weise, wie diese Informationen präsentiert werden, deuten auf ein gewisses Mythologisieren der Tragödie hin“, so Sacharowa. Dabei hätten die Meinungen der Fachleute sowie die Analyse der Tatsachen und Testergebnisse keinen Vorrang mehr.

Kreml zu MH17-Bericht: Spekulativ, subjektiv – Wer ist eigentlich Bellingcat-Team?

Um den Absturz des Fluges MH17 gibt es viele Spekulationen, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow den Bellingcat-Bericht zum Absturz der malaysischen Passagiermaschine kommentierte.

Das Bellingcat Investigation Team veröffentlichte mehrmals Informationen, die angeblich Russlands Beteiligung am Abschuss der MH17 beweisen können sollen. Laut dem Bellingcat-Bericht soll die Maschine von einem Buk TELAR 323, einem Startfahrzeug für Luftabwehrraketen, abgeschossen worden sein, das angeblich einer russischen Luftabwehrbrigade gehört haben soll.

Peskow zufolge müsse zunächst die Herkunft des Bellingcat-Teams selbst und dessen Identität festgestellt werden.

Was die Identifikationsnummern russischer Waffensysteme betreffe, so sei das seines Erachtens ein Thema für Experten im Verteidigungsministerium. Ob die Forschertruppe dies leisten könne, bleibt unklar.

Wie der Kreml-Sprecher anmerkte, sei der überwiegende Teil der Information zum Absturz der Boeing spekulativer Art. „Es gibt Daten, die russische Spezialisten, russische Experten offiziell vorgestellt haben. In erster Linie werden wir uns natürlich an diesen Daten orientieren“, erklärte er und ergänzte, dass bestimmte Daten von mehreren Staaten, darunter von der Ukraine und den USA, noch immer vorenthalten würden.

„Das ist die Situation, die man offiziell konstatieren kann. Aber inwieweit all diese Schlüsse glaubwürdig sind, kann ich nicht sagen“, schloss Peskow.

Aus Russlands Verteidigungsministerium hieß es bereits, dass die Publikationen des Bellingcat-Teams zum Absturz der Boeing die objektiven Tatsachen verzerre und sich auf unglaubwürdige Angaben stütze. Außerdem nutze das Team beweislose Auslegungen, die ausschließlich darauf abzielen würden, die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Im Oktober 2015 hatte der Sicherheitsrat der Niederlande den Abschlussbericht zum MH17-Absturz vorgestellt. Ihm war zu entnehmen, dass die Passagiermaschine von einer Buk-Rakete abgeschossen worden sei. Ein Gefechtskopf des Typs 9H314M einer Rakete der Serie 9M38 soll auf der linken Seite des Cockpits eingeschlagen sein, was zum Absturz der Maschine geführt habe. Der russische Rüstungskonzern Almaz Antey hatte daraufhin die Daten seiner Ermittlungen vorgestellt, laut denen das Flugzeug aus dem von Kiewer Kämpfern kontrollierten Territorium abgeschossen worden sei.

Im Januar 2016 hatte der Vize-Chef der russischen Luftfahrtagentur Rosaviacia, Oleg Stortschewoi, in einem Schreiben an den Sicherheitsrat der Niederlande darauf verwiesen, dass die im niederländischen Bericht als Beweis angeführten Splitter nicht zu dem erwähnten Gefechtskopf der Buk-Luftabwehrrakete gehören könnten."

Mehr zum Thema: Moskau: Buk-Rakete explodiert mit Verzögerung – Schlüsse im MH17-Bericht falsch und US-Experte: Medien verschweigen Wahrheit über MH-17-Bericht

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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