Warnstreiks legen größtes Daimler-Werk lahm
Archivmeldung vom 06.06.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakMehr als 10 000 Beschäftigte des größten Daimler-Werks haben in Sindelfingen für neue Altersteilzeitregelungen demonstriert. Eine Einigung mit den Arbeitgebern ist nicht in Sicht.
Mit Trillerpfeifen und Transparenten forderten die Angestellten ein
besseres Angebot der Arbeitgeber, die an diesem Montag mit der IG
Metall in Böblingen in die vierte Verhandlungsrunde gehen. Bei den
Gesprächen, die die Tarifpartner für alle Tarifgebiete stellvertretend
führen, ist vor allem strittig, wer 2009 nach dem Ende der staatlichen
Förderung der Altersteilzeit die Finanzlücke schließt.
Die Produktion stand bei Daimler in Sindelfingen für zwei Stunden
still. Auch 200 Mitarbeiter des Autozulieferers Mahle in Stuttgart
hatten die Arbeit kurzzeitig niedergelegt. Zudem sollte es Aktionen an
allen Standorten des Stuttgarter Anlagenbauers Dürr geben.
Der
Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Daimler AG, Erich Klemm, sagte:
„Angesichts einer stetig älter werdenden Belegschaft bei gleichzeitig
verschärften Leistungsbedingungen brauchen wir Ausstiegsmodelle, die es
den Beschäftigten ermöglichen, die Fabriken noch aufrechten Hauptes zu
verlassen.“ Die IG Metall kritisiert die von den Arbeitgebern
vorgelegte Offerte: Die Konditionen für einen frühzeitigen Ausstieg
seien so eng gefasst, dass kaum ein Beschäftigter davon profitieren
könne.