Kritik am Bausparen
Archivmeldung vom 08.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakPrämien sichern und flexibel bleiben - Bausparen galt jahrelang als rentabel, auch wenn man gar nicht bauen wollte. Eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Bremen und des ARD-Magazins "Plusminus" kommt nun zu einem anderen Ergebnis: Bausparen auch mit staatlicher Förderung bringt demnach nur wenig Rendite. Die Tester hatten Angebote von vier Bausparkassen und Banken eingeholt und diese mit einem gut verzinsten Banksparplan verglichen.
Beispielkundin war eine junge Frau, die mit
staatlicher Förderung etwa 15 Jahre lang monatlich 150 Euro sparen
will. Verglichen wurde unter dem Strich die Rendite der einzelnen
Angebote, wenn das Darlehen nicht in Anspruch genommen wird. Dabei wäre
die Frau beim Bausparen auf eine maximal mögliche Verzinsung zwischen
0,5 und 1,8 Prozent gekommen und damit weit unter der derzeitigen
Inflationsrate geblieben.
Lieber mehr Guthaben als mehr Kredit
Bei einem Banksparplan mit 4,2 Prozent Zinsen hätte sie nach 15
Jahren gut 37.400 Euro zusammen - bei einem Bausparzins von 1,8 Prozent
wären es nicht einmal 31.000 Euro. Da kann auch die Wohnungsbauprämie
von maximal 45 Euro im Jahr nicht viel ausrichten.
Nun liegt der Sinn der niedrigen Guthabenszinses in der Regel ja
darin, sich ein günstiges Darlehen zu sichern. Doch auch, wenn die
Kundin am Ende tatsächlich bauen wollte, käme sie das Bausparen teurer
zu stehen, errechneten die Tester: Weil sie in der Sparphase weniger
Guthaben ansammelt, muss die Darlehenssumme höher ausfallen. In der
Beispielrechnung entstehen ihr dadurch Kosten zwischen 9,9 und 17
Prozent.