Bsirske fordert Konsequenzen nach Urteil gegen katholische Arbeitgeber
Archivmeldung vom 09.09.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts, dass eine zweite Heirat kein Kündigungsgrund für den geschiedenen Arzt eines katholischen Krankenhauses ist, forderte Verdi-Chef Frank Bsirske Konsequenzen. Den Zeitungen der WAZ Mediengruppe sagte er: "Die vordemokratische Praxis, dass kirchliche Einrichtungen glauben, sie könnten selbst entscheiden, welche Grundrechte und Gesetze für ihre Beschäftigten nicht gelten sollen, muss beendet werden".
Der Arzt einer Düsseldorfer Klinik war von seiner Frau verlassen worden und hatte wieder geheiratet. Die Klinik kündigte ihm, weil er damit gegen die katholische Sittenlehre verstoßen habe. Das Bundesarbeitsgericht erklärte die Kündigung für ungültig. Die Mitarbeiterseite begrüßte das Urteil: Wenn nach unseren Maßstäben selbst der Bundespräsident in sündigen Verhältnissen lebt, muss sich die Kirche fragen, wann sie sich endlich der Wirklichkeit stellen will", sagte Thomas Schwendele, Bundessprecher der Caritas-Mitarbeiter, den Zeitungen der WAZ Mediengruppe (Freitagsausgabe). Dabei bezog er sich auf eine Aussage des Caritas-Präsidenten Peter Neher. Der forderte vor einem Jahr einen anderen Umgang mit Geschiedenen, "bevor uns Gerichte unsere Unbarmherzigkeit um die Ohren hauen."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)