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Nach Bauernboykott: Handel macht Milch und Butter bundesweit teurer

Archivmeldung vom 06.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Nach dem Einlenken mehrerer großer Supermarkt-Ketten im Streit um die Milchpreise müssen sich Verbraucher auf flächendeckende Preiserhöhungen einstellen

„Einiges spricht dafür, dass Milch und Butter teurer werden“, sagte Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) der „Berliner Zeitung“. Lidl habe den Anfang gemacht, nun bilde sich über die gesamte Branche hinweg ein neues Preisniveau. „Ob auch Joghurt, Käse und andere Milchprodukte teurer werden, kann man noch nicht sagen“, sagte Pellengahr.

Als erster Handelskonzern hatte Lidl angekündigt, ab dem 9. Juni zehn Cent mehr je Liter Milch und für eine Packung Butter (250 Gramm) 20 Cent mehr von den Kunden zu verlangen. Andere Unternehmen, darunter Aldi, Rewe, Edeka, Tengelmann, Plus und Metro, wollen nachziehen.

Wochenlang hatten Milchbauern in Deutschland und im benachbarten Ausland für höhere Preise gekämpft. Dabei blockierten sie auch die Tore der Molkereien. Milch wurde in manchen Supermärkten zeitweise knapp. Nach der Ankündigung der Handelsketten zu neuen Preisverhandlungen riefen die Verbände der Bauern jedoch zum Ende des bis dahin neuntägigen Lieferstopps an die Molkereien auf.

In Berlin vor dem Brandenburger Tor feierten die Bauern ihren Erfolg. Doch bei den Molkereien heißt es, die Euphorie sei möglicherweise verfrüht. „Ich bin überzeugt, dass die Aktion von Lidl den Preis für die Landwirte nur minimal verbessert“, sagte Vertriebsvorstand Martin Mischel von der Nordmilch AG der der „Süddeutschen Zeitung“. Er wies darauf hin, dass Lidl nur die Preise für Butter und Milch erhöhen wolle. „Der Hauptteil der von den Bauern gelieferten Milch wird aber für die Herstellung von Käse, Milchpulver, Quark oder Joghurt verwendet.“

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) forderte erneut einen vernünftigen Preis für landwirtschaftliche Produkte. Er will „in Kürze“ Bauern, Vertreter der Bundesländer und alle Beteiligten der Milchwirtschaft zu einem Milchgipfel einladen. Das kündigte Seehofer in einem Gespräch mit dem Berliner „Tagesspiegel“ an. Bei dem Gipfel soll es demnach um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, Strukturfragen und um die Frage gehen, „wie es um die Angebotsmacht der Bauern gegenüber anderen Wirtschaftsbeteiligten steht“.

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