Bundesbank erhöht Inflationsprognose kräftig
Archivmeldung vom 06.06.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Bundesbank hat ihre Inflationsprognose für dieses und nächstes drastisch erhöht. Statt von 2,3 gehen die Banker jetzt von 3,0 Prozent aus. Grund dafür sind steigenden Preise für Energie und Lebensmittel.
Die Bundesbank hat wegen der rasant steigenden Preise für Energie und
Nahrungsmittel ihre Inflationsprognosen für dieses und nächstes Jahr
kräftig angehoben. Das Wirtschaftswachstum bleibe dagegen 2008 noch
robust, während sich für 2009 leichte Bremsspuren abzeichnen sollten,
teilte die Bundesbank in Frankfurt mit. Auf dem Arbeitsmarkt werde sich
die Lage weiter entspannen.
In ihrer halbjährlichen Vorhersage,
die im vergangenen Dezember zum ersten Mal veröffentlicht worden war,
schraubten die Bundesbank-Ökonomen ihre Prognose für die Inflationsrate
in diesem Jahr von 2,3 auf 3,0 Prozent nach oben. „Das Preisklima in
Deutschland ist derzeit erheblich eingetrübt und dürfte sich nur
allmählich aufhellen“, hieß es. Gegen Ende des Jahres sei eine leichte
Entspannung möglich. Dennoch werde die Teuerungsrate auch 2009 nicht
unter die Marke von zwei Prozent - dem Stabilitätsziel der Europäischen
Zentralbank (EZB) - fallen und 2,2 Prozent betragen. Bislang hatte die
Bundesbank im kommenden Jahr mit einer Inflationsrate von 1,5 Prozent
gerechnet.
Das Wirtschaftswachstum bleibt nach Ansicht der
Bundesbank sowohl robust. Nach einer Delle im Sommer werde die
Konjunktur zur Jahreswende wieder an Schwung gewinnen, erwarten die
Experten. Für dieses Jahr erhöhten sie ihre Wachstumsprognose von 1,9
auf rund 2,25 Prozent. Da dieses Jahr drei Arbeitstage mehr aufweist
als das kommende Jahr, fällt die kalenderbereinigte Prognose mit zwei
Prozent etwas niedriger aus. Das sind aber immer noch 0,4 Punkte mehr
als bei der Prognose im Dezember. 2009 werde die Wirtschaft dann um rund 1,5 Prozent wachsen - ein Minus
von 0,6 Prozent im Vergleich zur alten Vorhersage. Positiv sieht die
Bundesbank den deutschen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen
werde in diesem und auch im kommenden Jahr nochmals zunehmen. Die
Arbeitslosenquote sinke 2008 auf 7,8 Pro2009 werde die Wirtschaft dann
um rund 1,5 Prozent wachsen - ein Minus von 0,6 Prozent im Vergleich
zur alten Vorhersage. Positiv sieht die Bundesbansinke 2008 auf 7,8 Prozent und 2009 weiter bis auf 7,6 Prozent. 2007 betrug sie noch neun Prozent