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US-Verkehrsministerium: Autopilot fliegt zu viel

Archivmeldung vom 19.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dirk Kruse, pixelio.de)
Bild: Dirk Kruse, pixelio.de)

Wenngleich der Autopilot der Flugsicherheit dient, ist die intensive Nutzung mittlerweile wohl zu viel des Guten. Das US-Verkehrsministerium (DOT) äußert in einem aktuellen Bericht die Sorge, dass menschliche Piloten so das Fliegen verlernen. Denn nach Schätzung der US-Luftfahrtaufsicht FAA steuert in der gewerblichen Luftfahrt schon 90 Prozent der Zeit der Autopilot den Flieger. Das DOT empfiehlt daher die Einführung neuer Standards, damit Piloten das Fliegen nicht verlernen.

Cockpit eines Airbus A330
Cockpit eines Airbus A330

Foto: Biggerben
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eigentlich soll der Autopilot den Menschen entlasten und dadurch für eine höhere Flugsicherheit sorgen. Doch mittlerweile verlässt sich die Luftfahrt so sehr auf die Technik, dass der Effekt ins Gegenteil umzuschlagen droht. "Einige Vorfälle, darunter der Absturz von Asiana-Airlines-Flug 214 im Juli 2013, haben gezeigt, dass Piloten, die normalerweise automatisiert fliegen, Fehler machen können, wenn sie mit unvorhergesehenen Ereignissen konfrontiert werden oder auf manuellen Flug übergehen", heißt es im DOT-Bericht. Doch die FAA tut demnach derzeit nicht genug, um sicherzustellen, dass Piloten auch genug manuelle Flugzeit bekommen und damit flug-fit bleiben.

"Der Verlass auf Automatisierung führt zu wachsenden Bedenken bei Branchenexperten", mahnt das DOT. Insbesondere ist die Frage, ob Piloten noch genug Training und Erfahrung mit dem manuellen Flug bekommen. Immerhin dürfte laut FAA der Autopliot schon 90 Prozent der Zeit aktiv sein. Wirklich überprüfbar ist das aber nicht. Denn von neun für den DOT-Bericht erfassten Fluglinien analysieren nur zwei, wie oft der Autopilot wirklich zum Einsatz kommt. Erschreckend ist zudem, dass zwei Fluglinien Piloten explizit davon abraten, bei guten Bedingungen das Flugzeug überhaupt manuell zu steuern. Die Sorge, dass Piloten das Fliegen verlernen, scheint also nicht unberechtigt.

Bessere Richtilinien gefordert

Natürlich will das DOT die Nutzung von Autopiloten nicht abschaffen, denn deren potenzieller Nutzen ist unbestritten. Doch hält es das Verkehrsministerium für angebracht, dem blinden Technikvertrauen etwas entgegenwirken. Die FAA sollte dem Bericht zufolge die Möglichkeit haben, besser zu kontrollieren, ob Piloten Flugzeuge auch wirklich noch von Hand steuern können. Empfohlen werden daher Richtlinien, mit denen Fluglinien Piloten evaluieren können, sowie Standards zur Bewertung, wie Piloten ausreichende manuelle Flugfähigkeiten entwickeln, erhalten und nachweisen können.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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