Weniger Widerspruch gegen elektronische Patientenakte als erwartet
Die Zahl der Widersprüche gegen die Einrichtung einer elektronischen Patientenakte (ePA) ist in den vergangenen Wochen leicht gestiegen. Das ergab eine Abfrage des "Spiegel" beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen.
Laut dem Dachverband liegt die Widerspruchsquote nun bei
durchschnittlich "gut fünf Prozent". Die Quoten sind für einzelne
gesetzliche Krankenkassen unterschiedlich, wie Anfragen bei den
Versicherungen ergaben. Deutschlands größte Kasse, die Techniker
Krankenkasse (TK), hat nach wie vor einen vergleichsweise hohen Anteil
an Versicherten, die keine ePA wollen. Die Quote liegt bei sieben
Prozent der Versicherten - bei insgesamt über zwölf Millionen
Versicherten in der TK wären das etwa 840.000 Personen, die
widersprochen haben.
Allerdings habe man "in den letzten Wochen
keine starken Anstiege oder Schwankungen" wahrgenommen, heißt es von der
Unternehmenszentrale in Hamburg. Bei der Barmer sind es rund 480.000
Versicherte, die bislang widersprochen haben - die Quote liegt damit bei
5,6 Prozent. Bei der DAK-Gesundheit haben etwas mehr als vier Prozent
widersprochen; bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse waren es rund 7,5
Prozent. Die Widerspruchsquote gegen eine ePA-Anlage beträgt bei der IKK
classic derzeit sogar neun Prozent.
Bei den Allgemeinen
Ortskrankenkassen (AOK) ist das Bild gemischt: Während bei der AOK Plus
die Ablehnungsquote laut AOK-Bundesverband bei über sieben Prozent
liegt, wollen bei der kleinen AOK Bremen nur knapp zwei Prozent keinen
elektronischen Patientendatenspeicher. Über alle Ortskrankenkassen
hinweg haben bisher 1.037.426 Versicherte widersprochen - etwas mehr als
vier Prozent. Der Datenstand des AOK-Bundesverbands ist allerdings
einen Monat alt. Die Bundesregierung hatte mit einer weit höheren
Ablehnung gerechnet. So ging man dort ursprünglich von rund 20 Prozent
aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur