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Käßmann warnt Kirche vor Anbiederung an den Zeitgeist

Archivmeldung vom 04.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Margot Käßmann (2011)
Margot Käßmann (2011)

Foto: James Steakley
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat die Kirche davor gewarnt, sich an den Zeitgeist anzubiedern. "Wir haben in unserem Land wunderbare Traditionen, die wir nicht leichtfertig aufgeben sollten", sagte Käßmann der Zeitung "Bild am Sonntag". "Wer schon in der Karwoche alles mit bunten Eiern schmückt, hat den Rhythmus verloren. Wir sollten aushalten, dass es die Zeit der Trauer, der Passion, der Nachdenklichkeit mit Blick auf das Sterben gibt. Erst dann feiern wir, dass der Tod nicht das letzte Wort hat."

Käßmann forderte, dass sich Kirche nicht zu billig verkaufen dürfe. "Zu einem Ikea, der am Sonntag um acht Uhr kostenlos Hotdogs verteilt hat, sind 4.000 Leute gekommen. In der Kirche waren viel weniger. Aber wir können doch keine Hotdogs verteilen. Die Menschen sollten mal in sich hineinhören, ob sie nicht doch eine Sehnsucht nach Glauben spüren. Dann könnten sie den Gottesdienst besuchen und versuchen, ihn aktiv mitzugestalten."

Die Theologin betonte zugleich, dass die Begegnung von Mensch zu Mensch wichtiger sei als Kontakte im Internet. "1300 Follower bei Facebook bedeuten im Leben letzten Endes gar nichts. Sie lassen sich schlicht nicht vergleichen mit der Intensität der Beziehung zwischen Jesus und den 12 Jüngern." Käßmann übte Kritik am auch an Ostern spürbaren Trend zur Individualisierung. "Die Menschen möchten den Tag so, wie sie es wollen, gestalten und sich nicht an die Rhythmen anderer anpassen. Das bedeutet leider auch einen Verlust von gemeinsamem Leben. Der Kirchgang verbindet Menschen. Wenn jeder zu Hause bleibt und seins macht, verlieren wir auch Zusammenhalt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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