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Börsen-Zeitung: Pyrrhussieg der Hedgefonds, Kommentar von Dieter Kuckelkorn zur Lage der Hedgefonds in den USA

Archivmeldung vom 30.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Nach dem vor wenigen Tagen gesprochenen Urteil des Appellationsgerichts in Washington ließen amerikanische Hedgefondsmanager, wenn man sie darauf ansprach, ein breites Grinsen erkennen. Das Gericht hatte die im Frühjahr 2004 von der Securities and Exchange Commission (SEC) verfügte Registrierungspflicht für Hedgefonds unter Verweis auf die zahlreichen inneren Widersprüche in der mit heißer Nadel gestrickten Verordnung gekippt.

Es schien so, als hätten sich damit sämtliche Versuche, die umstrittenen Investmentvehikel der Aufsicht durch die amerikanischen Wertpapierbehörden zu unterwerfen, ein für alle Mal erledigt. Denn dass die SEC einen weiteren Anlauf wagt, erscheint als eher unwahrscheinlich. Zumal der Hauptverfechter der Regelung, der damalige SEC-Chairman William Donaldson, die Behörde längst verlassen hat. Auf Seiten der Politik waren ebenfalls keine neuen Initiativen zu erkennen.

Inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass es sich bei dem Urteil um einen Pyrrhussieg für die Hedgefondsbranche handelt. Die Entscheidung ist wohl so etwas wie ein Weckruf für all diejenigen US-Politiker, die schon immer der Ansicht waren, dass Hedgefonds - um einen der Lieblingsausdrücke von BaFin-Chef Jochen Sanio zu verwenden - ein "schwarzes Loch" für die Aufsicht darstellen. Die jüngste Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Senats macht jedenfalls deutlich, dass die Angelegenheit neue Dynamik gewonnen hat.

Die größte Gefahr für die Hedgefonds geht derzeit von Richard Blumenthal aus, dem ambitionierten Generalstaatsanwalt von Connecticut. In seinem Wirkungsbereich ist bekanntlich das Gros der amerikanischen Hedgefonds angesiedelt. Blumenthal kündigte an, dass die US-Bundesstaaten die Lücke füllen werden, wenn sich in Washington keine Mehrheit für eine schärfere Gesetzgebung finden sollte. Inzwischen werden aber auch auf Seiten der republikanischen Mehrheit im Kongress Stimmen laut, die sich für weitergehende Untersuchungen und gegebenenfalls Gesetzesinitiativen aussprechen.

Der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit liegt in den USA zwar momentan auf dem Gebiet des Anlegerschutzes. Zu erwarten ist jedoch, dass über kurz oder lang auch das noch wesentlich wichtigere Thema der systemischen Risiken wieder auf den Tisch kommt.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung

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