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Neue Westfälische: Amoklauf an einer Schule in Ansbach

Archivmeldung vom 18.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenige Tage nachdem zwei Jugendliche einen 50-jährigen Mann in München erschlagen haben, lief ein 18-jähriger Gymnasiast in Ansbach Amok. "Was ist nur mit unserer Jugend los?" ist die Frage, die sich jetzt wieder aufdrängt.

Die Antwort steht im Gegensatz zu den aufgeregten alarmistischen Kommentaren, die jetzt allerorten zu hören sind: Nichts Besonderes. Die Gewaltkriminalität junger Menschen ist nämlich nicht angestiegen, sondern zurückgegangen.  Verändert hat sich die Art und Weise, in denen aus dem Ruder gelaufene junge Leute ihrer Aggressivität und ihrem Frust freien Lauf lassen. Aus den USA nach Europa herüber geschwappt ist die verhängnisvolle "Mode", sich über einen schulischen Amoklauf einen "starken Abgang" zu verschaffen. Zudem wird heute jede Attacke Jugendlicher auf einen Fahrgast oder einen Passanten von den Medien sekundenschnell in der Republik verbreitet. Das ist auch gut so: Viel weniger als früher wird unter den Tisch gekehrt. Nicht geändert hat sich die Zwiespältigkeit der Gesellschaft gegenüber der Gewalt und ihren Ursachen. Wenn ein Jugendlicher betrunken in der Fußgängerzone herumpöbelt, schüttelt man den Kopf. Wenn aber Hunderttausende auf dem Oktoberfest einen über den Durst trinken, ist das Brauchtum, an dem nicht gerüttelt werden darf. Alle pädagogischen Bemühungen, unter den Jugendlichen eine Ächtung von Gewalt durchzusetzen, sind zum Scheitern verurteilt, wenn gleichzeitig aus kommerziellen Gründen mit Filmen und Videospielen und der Kraft ihrer Bilder das genaue Gegenteil suggeriert wird: Gewalt macht Spaß und ist der Problemlöser schlechthin. Ganz beseitigen kann diese Ursachen auch das mustergültigste Gemeinwesen nicht, aber es kann sie bekämpfen. Und das geht nur langfristig. Mit heißer Nadel gestrickte Gesetze werden nicht helfen.

Quelle: Neue Westfälische

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