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Börsen-Zeitung: Und die Commerzbank?

Archivmeldung vom 30.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die FDP, wohl noch berauscht von ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl, denkt schon mal ganz weit voraus: Eine Strategie für den Rückzug des Staates aus der Hypo Real Estate soll Thema der Koalitionsverhandlungen mit der Union werden, tut die bayerische Vorsitzende der Liberalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, kund. Darf's vielleicht eine Kapitalerhöhung von Deutschlands Worst Bank am Markt sein?

Aber langfristige Strategien können ja nie schaden, und die Legislaturperiode dauert schließlich vier Jahre...

Für eine länger werdende Reihe anderer Banken, die im Zuge der Finanzkrise öffentliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten oder denen diese Zwangslage akut droht, ist die Eigenmittelbeschaffung bei privaten Investoren hingegen ein sehr reales und aktuelles Thema. Am Dienstag war es die französische Großbank BNP Paribas, die 4,3 Mrd. Euro aufnehmen will, um von Oktober an die staatliche Kapitalzuführung vorzeitig zurückzuzahlen. Die HypoVereinsbank-Mutter Unicredit bittet die Anleger in ähnlicher Größenordnung zur Kasse, um bei den Steuerzahlern in Italien und Österreich (dort gehört ihr die Bank Austria) erst gar nicht vorstellig werden zu müssen. Die UBS schließlich, bei der die Schweizer Regierung ihre direkte Beteiligung bereits wieder versilbert hat, will sich nun obendrein in absehbarer Zeit auch aus der staatlichen Bad-Bank-Konstruktion für ihre toxischen Assets lösen. Zuvor hatten schon die britischen Geldkonzerne Lloyds Banking Group und Royal Bank of Scotland wegen Kapitalspritzen am Markt vorgefühlt.

Den unter staatlicher Kuratel stehenden Banken kann es offenbar nicht schnell genug gehen, den unpopulären Aktionär bzw. Eigenkapitalgeber wieder loszuwerden. Dessen Hilfe, so dringend die Institute darauf angewiesen waren, bringt nämlich mindestens drei gravierende Nachteile mit sich: Die Staatsknete ist verdammt teuer, die Politik regiert in die Bank und nicht zuletzt in deren Vergütungspraktiken hinein, und der Reputation ist es auch alles andere als zuträglich, wenn eine einst stolze private Bank plötzlich zum Volkseigenen Betrieb mutiert.

Da nutzt man doch gerne das günstige Klima am Primärmarkt und beschafft sich frisches Kapital von privaten Investoren, um den Staat zumindest teilweise wieder herauszudrängen. Und wann springt die Commerzbank auf den Zug auf?

Quelle: Börsen-Zeitung

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