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Börsen-Zeitung: Es kann nur einen geben

Archivmeldung vom 07.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bewahrheitet sich das Gerücht um die Schließung des Pay-TV-Senders Arena, ist zunächst eines bewiesen - wenn es in Anlehnung an einen Filmklassiker auch ein wenig martialisch klingt: Es kann nur einen geben im deutschen Markt für Bezahlfernsehen. Und das ist die mit viel Kapital über 17 Jahre aufgebaute Premiere.

Werden die Bundesliga-Rechte an die Unterföhringer weitergereicht, bekommt Georg Kofler das wichtigste Asset eines Pay-TV-Senders zurück. Kein anderer Programmpunkt zieht so viel Kundschaft an wie das samstägliche Live-Gekicke der Eliteliga. Somit sind die Lizenzen für die Übertragung ein unverzichtbarer Bestandteil, um im Bezahl-TV die kritische Masse zu erreichen. Arena hat es trotzdem nicht geschafft; man konnte nur knapp 1,1 Millionen Kunden werben, wo doch mindestens 2,5 Millionen benötigt wurden, um auf Ebitda-Basis den Break-even zu erreichen. Premiere zählt auch ohne exklusive Bundesliga-Rechte knapp 3,5 Millionen Kunden, was beweist, dass der Sender einiges mehr zu bieten hat als Männer, die hinter einem Ball herrennen. Um im Pay-TV zu reüssieren, muss demnach ein breiter Mix geboten werden, der es mit gesteigerter Abo-Basis erlaubt, Cross-Selling zu betreiben. Anders - so die Lehre aus der kurzen Arena-Historie - lässt sich der exorbitante Kostenblock Bundesliga-Fußball (Rechte, Produktion, Redaktion) nicht refinanzieren.

An der Börse wird das unverhoffte Premiere-Comeback bejubelt, obwohl der Deal noch nicht unter Dach und Fach ist. Über 10% hat das Papier in zwei Handelstagen zugelegt, darauf vertrauend, dass das Kartellamt die Re-Monopolisierung des Sektors durchwinkt. Davon abgesehen, müssen sich die Unternehmen allerdings noch auf einen Kaufpreis für die Arena-Aktiva einigen. Die Muttergesellschaft Unity Media wird bemüht sein, die Anlaufverluste zum überwiegenden Teil wieder reinzuholen, was den Optimismus der Premiere-Aktionäre schnell dämpfen könnte. Allein aus der operativen Tätigkeit sind bei Arena bisher gut 190 Mill. Euro Verlust angefallen.

Doch auch wenn der Deal kostspielig für Premiere ausfällt, ist er ein gewisse Prämie wert - entledigt man sich doch des einzigen Mitbieters für die Bundesliga-Rechte. Arenas Erbe ist jedoch, dass die Abo-Preise im Pay-TV dauerhaft verdorben sind. Das schmerzt.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung

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