Rheinische Post: Erschütternd
Archivmeldung vom 07.07.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJa, der englische Philosoph Thomas Hobbes hatte Recht, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Hobbes' Erkenntnis - im 17. Jahrhundert formuliert - fußt auf antiker griechischer Lebenserfahrung. Doch leider ist die pessimistische Erkenntnis noch nicht überholt. Im Gegenteil, auch der moderne Mensch verhält sich seinem Mitmenschen gegenüber zu oft unmenschlich - und er lernt offensichtlich wenig Positives hinzu.
Hunderte Gefangene, eingemauert und erstickt, so lautet eine
erschütternde Meldung aus Afghanistan. Der Sachverhalt wirft ein
gruseliges Schlaglicht auf die sowjetische Besatzung der Jahre 1979
bis 1989. Das nun entdeckte Massengrab ist das Zeugnis extensiver
Brutalität und Menschenverachtung. Menschen wurden lebendig
eingemauert und ihren Todesnöten preisgegeben, weil sie anderer
Meinung waren oder gegen die Besatzer opponierten. Andere wurden
erschossen und verscharrt. Am Ende verlassen die Täter trotz allem
geschlagen und gedemütigt das Feld. Doch das schafft keine
Genugtuung, weil die Täter nie angeklagt oder sonst wie zur
Rechenschaft gezogen wurden. Das wird auch kaum geschehen. Russland
wird auf die Sowjetzeit verweisen und das schockierende Erbe
ablehnen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post