Neue Westfälische (Bielefeld): EU-Entscheidung zur Nährwert-Kennzeichnung
Archivmeldung vom 07.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie so oft hat sich Europa bei der Lebensmittelkennzeichnung nur auf einen kleinen gemeinsamen Nenner geeinigt. In diesem Falle ging der Widerstand von der Industrie aus, die massiv Lobbyarbeit geleistet hat. Die Nahrungsmittelhersteller scheuen Transparenz. Denn wenn die Verbraucher immer wissen würden, was in Produkten steckt, fiele manche Kaufentscheidung wohl anders aus.
Immerhin werden künftig die wichtigsten Nährwerte und Allergene angegeben. Positiv ist auch, dass Verbraucher bald an der Fleischtheke erkennen können, woher das Lammkotelett oder Brathähnchen kommt. Die Regelung hat also auch gute Seiten. Doch die meisten Kunden lesen die Lebensmittel-Inhaltsliste schon heute nicht. Insbesondere für bildungsferne Verbraucher und Kinder spielt die Kennzeichnung keine Rolle. Dabei ist gerade hier die Gefahr von Fehlernährung besonders hoch. Eine einfach gestrickte Ampelkennzeichnung für Fett, Zucker und Salz könnte auch diese Zielgruppen erreichen. Aber das war nicht gewollt. Weil die Industrie einflussreicher ist als Kinderärzte oder Verbraucherorganisationen.
Quelle: Neue Westfälische (ots)