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Rheinische Post: Heimliches Schulgeld

Archivmeldung vom 02.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein Schüler, der Nachhilfe in Anspruch nehmen muss, ist in der Regel weder dumm noch faul. Der Mehrheit der Nachhilfe-Schüler gelingt es schließlich nach Schulschluss, mit erheblicher Mehrarbeit genau die Leistungen und Lernerfolge zu erreichen, an denen sie sich zuvor in der Schule und zu Hause vergebens abgemüht haben.

Wenn statistisch jeder zweite Gymnasiast mit professioneller Hilfe am Nachmittag nacharbeiten muss, was bereits in der Unterrichtszeit erledigt werden sollte, dann stimmt ja offensichtlich etwas nicht  und zwar mit der Schule nicht, mit dem Unterricht nicht, mit den Lehrern nicht und den Eltern nicht. Genau so werden Verantwortung und Zuständigkeit für diese Misere in den Diskussionen zwischen allen Beteiligten hin und her geschoben. Die Folgen sind dramatisch: Wo Nachhilfe zum Massenphänomen wird, braucht es keine Pisa-Studie mehr, um zu erklären, warum in Deutschland die Bildungschancen eines Kindes vom Einkommen seiner Eltern abhängen. Kinder, deren Eltern es sich leisten können, mit der Nachhilfe faktisch ein heimliches Schulgeld zu bezahlen, schneiden selbstredend besser ab. Ein Bildungssystem, das dies als Normalfall zulässt, gibt in Wahrheit den Verfassungsanspruch auf Chancengleichheit in aller Stille auf. Nicht die Schüler sollten Nachhilfe nehmen, sondern die Bildungspolitik.

Quelle: Rheinische Post

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