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Westdeutsche Zeitung: Opel

Archivmeldung vom 15.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nur scheibchenweise präsentiert das Magna-Konsortium seine Pläne für Opel. Der Favorit der Bundesregierung hat auch gestern noch nicht das Geheimnis gelüftet, wie er die 4,5 Milliarden Euro deutscher Steuergelder eigentlich zur Sanierung von Opel einsetzen will.

Details sollen vor der Bundestagswahl möglicherweise auch gar nicht nach außen dringen - sie könnten am Bild der Opel-Retter deutliche Kratzer hinterlassen. Stichwort Arbeitsplätze: Gut 4000 Stellen will Magna in Deutschland streichen, 3000 davon in der Produktion - so viel haben die Verantwortlichen durchblicken lassen. Doch ob es dabei bleibt, ist mehr als fraglich. Opel verbrennt jeden Monat 100 Millionen Euro. Zudem hat die Abwrackprämie den Kleinwagen-Absatz in diesem Jahr noch besonders gestützt. Wie ein drohender Absatzeinbruch im kommenden Jahr ausgeglichen werden soll, darüber schweigt sich Magna aus. Der russische Markt, auf den das Konsortium so große Hoffnungen setzt, wird es wohl kaum richten können, denn dieser liegt ebenfalls am Boden. Stichwort Steuergelder: 4,5 Milliarden Euro aus deutschen Steuermitteln erhält Magna als Mitgift für Opel. Gerade einmal 450 Millionen Euro bringt der Automobilzulieferer an Eigenkapital mit. Befürchtungen, dass ein Teil der deutschen Hilfen zur Sanierung nach Russland fließen, sind nicht unberechtigt. 170 Millionen Euro soll "New Opel" bereits als Unterstützung für ein neues Werk in St. Petersburg überweisen. Stichwort Technologietransfer: Es wäre naiv zu glauben, dass der Opel-Käufer nicht an der deutschen Technologie für Russland interessiert wäre. Selbstverständlich wird es einen Transfer geben. Das ist doch schließlich einer der Gründe, warum Magna und Sberbank überhaupt solch ein großes Interesse an Opel haben. Und es wird nicht so sein, dass Opel-Modelle für den russischen Markt in Deutschland gebaut werden. Dafür wird es Werke in Russland geben. Die Auslastung der deutschen Werke hängt weiter von Westeuropa ab. Vielleicht aber wird alles gar nicht so weit kommen. Nach der Bundestagswahl könnte der Deal noch platzen - weil sich General Motors mit Magna und Sberbank am Ende doch nicht einigen will. Oder weil die EU noch einen Strich durch die Pläne macht.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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